Tätigkeitsbericht 2020

Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen

Tätigkeitsbericht 2020


Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkung

2. Vermögensverwaltung

2.1. Vermögensentwicklung

2.1.1. Skulpturensammlung

2.1.3. Uhrensammlung

2.2. Schlossberg 13 und 14

2.3. Baderberg 2 und 3

2.4. Am Lommatzscher Tor 1

2.5. Mietaufstellung

3. Satzung

4. Jahresabschluss 2020 und Prüfbericht

5. Stiftungszweckausgaben 2020


1. Vorbemerkung

Die Tätigkeitschwerpunkte der Stiftung bestanden im Jahr 2020 in der Projektentwicklung und denkmalgerechten Sanierung des Grundstückes Am Lommatzscher Tor 1. Bei den Restbeständen der Sammlungen, die sich noch im Eigentum der Stiftung befinden gab es in diesem Jahr keine Aktivitäten.

2. Vermögensverwaltung

2.1. Vermögensentwicklung

Folgende Vermögenswerte kann die Stiftung 2020 bilanzieren:

Geschäftsjahr

Vorjahr

Stiftungsgrundstockvermögen

326.593,83 €

326.593,83 €

Umschichtungsergebnisse

5.645.274,39 €

5.645.274,39 €

Erträge

175.812,59 €

177.358,26 €

Ergebnisvortrag

-115.155,35 €

15.687,97 €

Ergebnisrücklagen
a) Gebundene Rücklage

20.000,00 €

20.000,00 €

b) freie Rücklage

0,00 €

0,00 €

Rückstellungen

13.181,00 €

13.335,00 €

Stiftungszweckausgaben

21.396,05 €

25.306,39 €

Die Klärung der Vermögensverhältnisse durch die vorgegebene Kapitalisierung der Sammlungen entsprechend dem Stiftertestament ist weitgehend abgeschlossen. Offen ist bislang der Verkauf der Kutschenuhr und im Stadtmuseum befinden sich noch sechs Dauerleihgaben aus der Skulpturensammlung. Die Gelegenheiten bzw. sinnvolle Perspektiven werden für diese Objekte kommen. Es besteht hierbei für die Stiftung kein Handlungszwang.

Neben den unten aufgeführten Bestandsimmobilien hat die Stiftung Kapitalvermögen in Immobilien und Fonds angelegt. Diese Vermögenswerte werden durch die Fa. Gies & Heimburger aus Krotzingen betreut. Bei dieser Vermögensverwaltung arbeiten ausgewiesene Experten für Geldanlagen im Stiftungsbereich, die auch Wert auf die nachhaltige Anlage der Vermögenswerte legen. Die Anlagen der Stiftung fokussieren zunehmend auf Nachhaltigkeit. Hier hat sich der Finanzmarkt in den letzten Jahren umorientiert, sodass inzwischen hierfür ausreichend Anlagemöglichkeiten angeboten werden.

In diesem Jahr werden die aufgelaufenen Projektkosten vom Bauvorhaben Rote Stufen 3 abgeschrieben. Vor dem geplanten Eigentumsübergang wurden durch die Stiftung die kompletten Projektkosten bis zur Fertigstellung neu ermittelt, um Kostensicherheit für das Bauvorhaben zu haben. Die geplante Übernahme von der Stadt kam bedauerlicherweise nicht zustande, da die Stiftung nach Auffassung der Stadt den kommunalen Eigenanteil tragen sollte. Das wäre in dem Fall ein Spendenbetrag durch die Stiftung an die Stadt. In der Größenordnung ist das aber nicht möglich gewesen. Grundsätzlich kann eine Stiftung nur die jährlichen Überschüsse als Zweckausgaben deklarieren. Somit wäre der Schritt ein eklatanter Verstoß gegen das Stiftungsrecht gewesen.

2.1.1. Skulpturensammlung

In der mit der Stadt Meißen ausgehandelten Vereinbarung vom 13.7.2012 wurden der Stiftung 106 Skulpturen zugeordnet. Von der Sammlung selbst blieben aufgrund von Festlegungen im Testament (Valentin Otte-Skulptur; Bestände, die sich 1945 im Museum befanden) und Verkäufen im Jahr 1952 (sogenannte 6-er Liste vom 16.2.1952 mit HO 1,3,4,11,26,14) 11 Skulpturen im Bestand des Stadtmuseums. Darüber hinaus hatte das Museum Interesse am Verbleib weiterer Objekte. Für sechs Positionen der Skulpturensammlung (HO 2,10,23,100,110,121) wurden dafür ein Dauerleihvertrag ausgehandelt. Es ist weiterhin beabsichtigt, dass diese Skulpturen schrittweise, soweit die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, durch das Museum angekauft werden. Der Marktwert der Skulpturen ist 2019 durch eine Schätzung des Kunsthauses Sotheby nochmals geprüft worden. Die zu erwartenden Margen lassen den optional möglichen Verkauf durch die Stiftung gegenwärtig nicht sinnvoll erscheinen, zudem vor einer Versteigerung umfängliche Restaurierungsmaßnahmen an den Skulpturen erforderlich sind. Für nachfolgende Skulpturen (Onofrius HO 15 für 6.000 €, Christophorus HO 109 für 10.000 €, Engel HO 56 und HO 57 für je 400 € sowie im Jahr 2018 die Büste Johannes HO 17 für 5.000 €) wurde der Ankauf durch das Museum bereits realisiert. Der Christophorus wurde vor Abschluss des Leihvertrages angekauft und ist damit nicht in dem Vertrag enthalten. 2016 wurde der Ankauf des Siebeneichner Altars (HO 116) umgesetzt. Im Eigentum der Stiftung ist darüber hinaus noch das Relief „Heilige Familie“ (Ho 128).

2.1.2. Uhrensammlung

Die letzte im Bestand der Stiftung befindliche Uhr ist die Kutschenuhr. Ein sinnvoller und zu rechtfertigender Verkauf ist bislang nicht zustande gekommen. Auf weitere Verkaufsversuche wird vorerst verzichtet.

2.2. Schlossberg 13 und 14

Auf dem Grundstück Schloßberg 13 und 14 gab es 2019 keine Instandsetzungsarbeiten. Die Wohnungen sind alle vermietet. Für 2022 ist der Ausbaubeginn der Dachwohnung im Schlossberg 13 geplant. Für 2021 werden dafür alle erforderlichen Planungen und Genehmigungen eingeholt. Bis zur Außenhüllensanierung 1999 befand sich hier eine Wohnung, deren Sanierung man damals aus Kostengründen vorerst nicht realisiert hatte. Die Stiftung befand sich in den Jahren in einer schwierigen finanziellen Lage, so dass eine vollständige Sanierung des Gebäudes nicht umgesetzt werden konnte.

2.3. Baderberg 2 und 3

Die Sanierungsarbeiten im Baderberg 2 fanden 2017 ihren Abschluss. Die Wohnungen sind bis auf eine (Auszug) gegenwärtig alle vermietet. Der immer noch geplante Einbau eines Fahrstuhles in dem Gebäude wird vorläufig nicht realisiert. Erst wenn hierfür klare Notwendigkeiten in Hinsicht der Mieterstruktur gegeben sind, wird das Projekt umgesetzt.

2.4. Am Lommatzscher Tor 1

Der seit Jahren leerstehende Hof wurde im Februar 2015 von der SEEG erworben, um als ersten Schritt eine statisch-konstruktive Sicherung der stark gefährdeten Bausubstanz zu ermöglichen. Bekanntlich wurde über den Abbruch der Anlage seit Jahren diskutiert. Das bauhistorisch und ortshistorisch bedeutsame Denkmalensemble wird auch als Obermeisaer Niedergut bezeichnet. Es ist die älteste Hofstelle in Obermeisa, die bereits in einer frühen Urkunde des St. Afraklosters aus dem 13. Jh. erwähnt wird. Die Stiftung möchte beispielhaft zeigen, dass auf diesem Weg ein Beitrag für die Bewahrung von Baudenkmalen in Meißen im wirtschaftlichen Rahmen möglich ist. 2017 und 2018 wurde das Fachwerk repariert bzw. erneuert, die Deckenbalken über dem EG ausgetauscht und an der Einordnung von zusätzlichen Fenstern und Türen gearbeitet. Im Verlaufe des Jahres 2019 wurden nun weitere Sanierungsschritte umgesetzt. Im Erdgeschoss wurden Zwischenwände gemauert, der Außenputz wurde fertiggestellt, die Außenfassade im Obergeschoss nach Originalbefund gestrichen, die West- Südseite im Obergeschoss mit einer Lärchenschalung versehen, das neue Treppenauge geschaffen und weitere Reparaturarbeiten seitens der Zimmerer realisiert. Die Planung wurde für das Hauptgebäude Ende 2019 durch das Architekturbüro Hauswald überarbeitet, so dass hier sieben Wohnungen eingeordnet werden konnten. Die Sanierung des Hauptbaus wurde im Herbst 2020 abgeschlossen. Im Hauptgebäude bauen wir sieben und im Nebengebäude vier Wohnungen. Für die Finanzierung des Vorhabens konnte die Sparkasse Meißen gewonnen werden. Weitere Arbeiten zur Revitalisierung der Gesamtanlage laufen. Der Abbruch des Garagenhofes wurde wie geplant umgesetzt und der neue Carport errichtet. Die nördliche Garagenzeile wurde erhalten und saniert. Parallel dazu entwickelte das Architekturbüro die Genehmigungsplanung für den Nordflügel. Die Baugenehmigung liegt dafür seit Juni 2020 vor. Die Vermietung der sieben Wohnungen lief zügig. Seit November sind alle Einheiten vermietet. Die Bauarbeiten wurden am Nordflügel fortgesetzt, wir planen den Abschluss der Arbeiten bis zum August 2021. Erst Mietinteressenten für den Nordflügel gibt es bereits.

2.5. Mietaufstellung

Schlossberg 13

EG – vermietet

OG – vermietet

DG – unsaniert, als Lager vermietet

Schlossberg 14

EG – vermietet

1.OG – vermietet

2.OG – vermietet

Baderberg 3

EG – verrmietet

1. OG. – vermietet

Baderberg 2

EG – vermietet, Keramikzirkel und Kinderschutzbund

1.OG – vermietet, Bürogemeinschaft

1.OG Seitenflügel – saniert und vermietet

2. OG rechts – saniert und vermietet

2. OG links – saniert, z.Z. Leerstand

2.OG Seitenflügel – saniert und vermietet

3. OG rechts – Wohnung saniert vermietet

3. OG Mitte – 1.-.Raum-Wohnung, saniert und vermietet

3. OG links – Wohnung saniert und vermietet

3. OG Seitenflügel – saniert und vermietet

Am Lommatzscher Tor

EG links – vermietet

EG Mitte – vermietet

EG rechts – vermietet

1.OG links – vermietet

1 OG rechts – vermietet

DG links – vermietet

DG rechts – vermietet

3. Satzung

Im Jahre 2020 wurde in Absprache mit der Stiftungsbehörde ein überarbeiteter Satzungsentwurf eingereicht. Die neue Satzung wurde am 14.10.2020 durch die Stiftungsbehörde genehmigt. Konkret wurde nur der § 6 (Jahresabschluss) neu gefasst. In der Satzungsfassung von 2016 war eine zwingende Prüfung durch einen Wirtschaftsprüfer vorgesehen. Da diese Variante durch den Stifter Otto Horn ursprünglich nicht beabsichtigt war, haben wir jetzt eine Version gefunden, die dem Willen des Stifters wieder eindeutig entspricht. Neben den Jahresabschlussunterlagen ist ein von einem sachverständigen Dritten zu erstellender Jahresabschluss mit aktueller Vermögensaufstellung unter Beifügung entsprechender Nachweise vorzulegen.

4. Jahresabschluss und Prüfung 2020

Der Jahresabschluss mit Prüfbericht 2020 wurde wiederum in bewährter Qualität von Steuerberaterin Antje Walter aus Meißen, Rote Stufen 4, erstellt. Danke für die sehr gute Zusammenarbeit!

5. Stiftungszweckausgaben 2020

Stiftungszweckausgaben wurden 2020 in Höhe von 21.396,05 € realisiert. Zuwendungen erhielten u.a. die Stadt Meißen in Höhe von 6.000,00 € für den Ankauf der Knauthschen Chronik, die Bürgerstiftung Meißen in Höhe von 3.000,00 €, der „Verein Miteinander e.V.“ in Höhe von 2.000,00 €, der Kunstverein in Höhe von 1.000,00 €. der Kulturverein Meißen in Höhe von 1.500,00 €, die Johanneskirchgemeinde in Höhe von 1.315,00 € und der Verein „Steingut e.V.“ für die Revitalisierung der kleinsten Burg Sachsens in Burkhardswalde in Höhe von 700,00 €.

Die weiteren Ausgaben betrafen die Fördermitgliedschaften der Stiftung für den Verein „Steingut Burkhardswalde e.V.“, den „Kulturverein Meißen e.V.“ und den „Kunstverein Meißen e.V.“.

Meißen, im April 2021

Tom Lauerwald

Stiftungsverwalter