Tätigkeitsbericht 2019

Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen

Tätigkeitsbericht 2019


Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkung

2. Vermögensverwaltung

2.1. Vermögensentwicklung

2.1.1. Skulpturensammlung

2.1.3. Uhrensammlung

2.2. Schlossberg 13 und 14

2.3. Baderberg 2 und 3

2.4. Am Lommatzscher Tor 1

2.5. Schlossberg 7

2.6. Mietaufstellung

3. Jahresabschluss 2019 und Prüfbericht

4. Stiftungszweckausgaben 2019


1. Vorbemerkung

Die Tätigkeitschwerpunkte der Stiftung bestanden im Jahr 2019 im Verkauf vom Schloßberg 7 sowie um die weitere Projektentwicklung und denkmalgerechte Sanierung des Grundstückes Am Lommatzscher Tor 1. Bei den Restbeständen der Sammlungen, die sich noch im Eigentum der Stiftung befinden gab es in diesem Jahr keine Aktivitäten.

2. Vermögensverwaltung

2.1. Vermögensentwicklung

Folgende Vermögenswerte kann die Stiftung 2019 bilanzieren:

Geschäftsjahr

Vorjahr

Stiftungsgrundstockvermögen

326.593,83 €

326.593,83 €

Umschichtungsergebnisse

5.645.274,39 €

5.247.809,05 €

Erträge

177.358,26 €

147.702,68 €

Ergebnisvortrag

15.678,97 €

45.190,22 €

Ergebnisrücklagen
a) Gebundene Rücklage

20.000,00 €

13.078,00 €

b) freie Rücklage

0,00 €

34.460,64 €

Rückstellungen

13.335,00 €

9.320,00 €

Stiftungszweckausgaben

25.306,39 €

19. 779,74 €

Die Klärung der Vermögensverhältnisse durch die vorgegebene Kapitalisierung der Sammlungen entsprechend dem Stiftertestament ist weitgehend abgeschlossen. Offen ist bislang der Verkauf der Kutschenuhr und im Stadtmuseum befinden sich noch sechs Dauerleihgaben aus der Skulpturensammlung. Die Gelegenheiten bzw. sinnvolle Perspektiven werden für diese Objekte kommen. Es besteht hierbei für die Stiftung kein Handlungszwang.

Neben den unten aufgeführten Bestandsimmobilien hat die Stiftung Kapitalvermögen in Immobilien und Fonds angelegt. Diese Vermögenswerte werden durch die Fa. Gies & Heimburger aus Krotzingen betreut. Bei dieser Vermögensverwaltung arbeiten ausgewiesene Experten für Geldanlagen im Stiftungsbereich, die auch Wert auf die nachhaltige Anlage der Vermögenswerte legen. Die Anlagen der Stiftung fokussieren zunehmend auf Nachhaltigkeit. Hier hat sich der Finanzmarkt in den letzten Jahren umorientiert, sodass inzwischen hierfür ausreichend Anlagemöglichkeiten angeboten werden.

2.1.1. Skulpturensammlung

In der mit der Stadt Meißen ausgehandelten Vereinbarung vom 13.7.2012 wurden der Stiftung 106 Skulpturen zugeordnet. Von der Sammlung selbst blieben aufgrund von Festlegungen im Testament (Valentin Otte-Skulptur; Bestände, die sich 1945 im Museum befanden) und Verkäufen im Jahr 1952 (sogenannte 6-er Liste vom 16.2.1952 mit HO 1,3,4,11,26,14) 11 Skulpturen im Bestand des Stadtmuseums. Darüber hinaus hatte das Museum Interesse am Verbleib weiterer Objekte. Für sechs Positionen der Skulpturensammlung (HO 2,10,23,100,110,121) wurden dafür ein Dauerleihvertrag ausgehandelt. Es ist beabsichtigt, dass diese Skulpturen schrittweise, soweit die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, durch das Museum angekauft werden. Der Marktwert der Skulpturen ist 2019 durch eine Schätzung des Kunsthauses Sotheby nochmals geprüft worden. Die zu erwartenden Margen lassen den optional möglichen Verkauf durch die Stiftung gegenwärtig nicht sinnvoll erscheinen, zudem vor einer Versteigerung umfängliche Restaurierungsmaßnahmen an den Skulpturen erforderlich sind. Für nachfolgende Skulpturen (Onofrius HO 15 für 6.000 €, Christophorus HO 109 für 10.000 €, Engel HO 56 und HO 57 für je 400 € sowie im Jahr 2018 die Büste Johannes HO 17 für 5.000 €) wurde der Ankauf durch das Museum bereits realisiert. Der Christophorus wurde vor Abschluss des Leihvertrages angekauft und ist damit nicht in dem Vertrag enthalten. 2016 wurde der Ankauf des Siebeneichner Altars (HO 116) umgesetzt. Im Eigentum der Stiftung ist darüber hinaus noch das Relief „Heilige Familie“ (Ho 128).

2.1.2. Uhrensammlung

Die letzte im Bestand der Stiftung befindliche Uhr ist die Kutschenuhr. Ein sinnvoller und zu rechtfertigender Verkauf ist bislang nicht zustande gekommen. Auf weitere Verkaufsversuche wird vorerst verzichtet.

2.2. Schlossberg 13 und 14

Auf dem Grundstück Schloßberg 13 und 14 gab es 2019 keine Instandsetzungsarbeiten. Die Wohnungen sind alle vermietet.

2.3. Baderberg 2 und 3

Die Sanierungsarbeiten im Baderberg 2 fanden 2017 ihren Abschluss. Die Wohnungen sind gegenwärtig alle vermietet. Der immer noch geplante Einbau eines Fahrstuhles in dem Gebäude wird vorläufig nicht realisiert. Erst wenn hierfür klare Notwendigkeiten in Hinsicht der Mieterstruktur gegeben sind, wird das Projekt umgesetzt.

2.4. Am Lommatzscher Tor 1 / 2

Der seit Jahren leerstehende Hof wurde im Februar 2015 von der SEEG erworben, um als ersten Schritt eine statisch-konstruktive Sicherung der stark gefährdeten Bausubstanz zu ermöglichen. Bekanntlich wurde über den Abbruch der Anlage seit Jahren diskutiert. Das bauhistorisch und ortshistorisch bedeutsame Denkmalensemble wird auch als Obermeisaer Niedergut bezeichnet. Es ist die älteste Hofstelle in Obermeisa, die bereits in einer frühen Urkunde des St. Afraklosters aus dem 13. Jh. erwähnt wird. Die Stiftung möchte beispielhaft zeigen, dass auf diesem Weg ein Beitrag für die Bewahrung von Baudenkmalen in Meißen im wirtschaftlichen Rahmen möglich ist. 2017 und 2018 wurde das Fachwerk repariert bzw. erneuert, die Deckenbalken über dem EG ausgetauscht und an der Einordnung von zusätzlichen Fenstern und Türen gearbeitet. Im Verlaufe des Jahres 2019 wurden nun weitere Sanierungsschritte umgesetzt. Im Erdgeschoss wurden Zwischenwände gemauert, der Außenputz wurde fertiggestellt, die Außenfassade im Obergeschoss nach Originalbefund gestrichen, die West- Südseite im Obergschoss mit einer Lärchenschalung versehen, das neue Treppenauge geschaffen und weitere Reparaturarbeiten seitens der Zimmerer realisiert. Eine zeitlang hatte die Stiftung versucht, die statisch gesicherte Hofanlage zu verkaufen. Das brachte keine sinnvollen, wirtschaftlich darstellbaren Ergebnisse. So haben wir uns entschlossen, das Ensemble selbst fertig zu sanieren, im Bestand zu halten und zu vermieten. Die Planung wurde dafür durch das Architekturbüro Hauswald überarbeitet. Im Hauptgebäude bauen wir sieben und im Nebengebäude drei Wohnungen. Für die Finanzierung des Vorhabens konnte die Sparkasse Meißen gewonnen werden. Weitere Vorbereitungen zur Revitalisierung der Gesamtanlage laufen. Der Abbruch des Garagenhofes wurde wie geplant umgesetzt. Die nördliche Garagenzeile wurde erhalten und saniert. Am nördlichen Seitenflügel wurde mit bauvorbereitenden Untersuchungen begonnen. Parallel dazu entwickelte das Architekturbüro die Genehmigungsplanung für den Nordflügel. Der Bauzeitplan ist inzwischen so konkret, dass wir mit dem Abschluss der Arbeiten im Hauptbau im September 2020 rechnen und im Seitenflügel im Frühjahr 2021.
Wir liegen mit dem Vorhaben im Zeitplan und inzwischen hat sich die Angebotssituation bei Baufirmen etwas entspannt. Es entstehen individuelle und attraktive Wohnungen in einem hochwertig sanierten Baudenkmal. Erste Mietverträge konnten bereits abgeschlossen werden.

2.5. Schlossberg 7

Über Jahre hat die Stiftung sich um das in der Nähe vom Baderberg befindliche Grundstück bemüht. Vordergründiges Ziel war dabei die Lösung der Stellplatzkalamität für die Stiftungshäuser. Die Stiftung hat im Frühjahr 2018 aufgrund der Gesamtsanierungkosten von über 1,2 Mio € Abstand von dem Projekt genommen. Eine kostendeckende Bewirtschaftung ist trotz des geplanten Zuschusses von über 400.000 € unrealistisch. Die Verkaufsverhandlungen zu dem Objekt fanden im Sommer 2018 ihren Abschluss. Das Erbbaurecht konnte für 230.000 € verkauft werden. Der Erwerber hat es auch geschafft, den Grund und Boden von der abc markets zu erwerben. Das führte allerdings zu einer Verzögerung der gesamten Vertragsabwicklung, so dass der Kaufpreis erst Anfang 2019 gezahlt wurde.

2.6. Mietaufstellung

Schlossberg 13

EG – vermietet

OG – vermietet

DG – unsaniert, als Lager vermietet

Schlossberg 14

EG – vermietet

1.OG – vermietet

2.OG – vermietet

Baderberg 3

EG – verrmietet

1. OG – vermietet

Baderberg 2

EG – vermietet, Keramikzirkel und Kinderschutzbund

1.OG – vermietet, Bürogemeinschaft

1.OG Seitenflügel – saniert und vermietet

2. OG rechts – vermietet

2. OG links – saniert und vermietet

2.OG Seitenflügel – Saniert und vermietet

3. OG rechts – Wohnung saniert vermietet

3. OG Mitte – 1.-.Raum-Wohnung, saniert und vermietet

3. OG links – Wohnung aufgrund von Auszug leer, nach Umbauarbeiten Neuvermietung

3. OG Seitenflügel – saniert und vermietet

3. Jahresabschluss und Prüfung 2019

Der Jahresabschluss mit Prüfbericht 2019 wurde wiederum in bewährter Qualität von Steuerberaterin Antje Walter aus Meißen, Rote Stufen 4, erstellt. Danke für die sehr gute Zusammenarbeit!

4. Stiftungszweckausgaben 2019

Stiftungszweckausgaben wurden 2019 in Höhe von 25.306,39 € realisiert. Zuwendungen erhielten u.a. das Stadtmuseum Meißen in Höhe von 5.000,00 €, die Bürgerstiftung Meißen in Höhe von 3.000,00 €, der „Verein Miteinander e.V.“ in Höhe von 2.000,00 €, das Hochstift Meißen in Höhe von 2.500 € für die Restaurierung des Magdalenenaltars, die DLRG-Ortsgruppe „ Niederes Elbtal“ in Höhe von 2.029,00 € für die Nachwuchs- und Kinderarbeit, der Kunstverein in Höhe von 1.000,00 €. der Kulturverein Meißen in Höhe von 1.500,00 €, die Johanneskirchgemeinde in Höhe von 1.315,00 € und der Verein „Steingut e.V.“ für die Revitalisierung der kleinsten Burg Sachsens in Burkhardswalde in Höhe von 700,00 €.

Die weiteren Ausgaben betrafen die Fördermitgliedschaften der Stiftung für den Verein „Steingut Burkhardswalde e.V.“, den „Kulturverein Meißen e.V.“ und den „Kunstverein Meißen e.V.“.

Meißen, im Mai 2020

Tom Lauerwald

Stiftungsverwalter