Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen

Autor: Daniel Bahrmann

  • Dachsanierung am Kornhaus

    Dachsanierung am Kornhaus

    Die Dachsanierung am Kornhaus läuft nach Plan – Dank an alle Spender!

    Vor einem Jahr hat die Stiftung bekanntlich das Kornhaus zu Meißen erworben, um den über Jahre anhaltenden Verfall zu stoppen und dem ehrwürdigen Gebäude wieder eine Perspektive zu geben. Die dringendste Aufgabe war leicht zu erkennen: Das Dach befand sich in einem kritischen Zustand, es gab immer wieder neue undichte Stellen am Dach. Es war am Anfang ein Wettlauf gegen Löcher und einer wilden Taubenpopulation. Von den Hinterlassenschaften der Tauben musste das Dach erst einmal befreit werden.

    Gleichwohl hoffte die Stiftung auf Unterstützung bei dem Projekt. Der Freistaat Sachsen hat uns zügig und mit unbürokratischem Aufwand generös unterstützt. Wir erhielten im Mai einen Fördermittelbescheid in Höhe von 800.000,00 €, vom Ministerpräsidenten M. Kretschmer persönlich übergeben. Der Baustart war damit gesichert. Wir konnten nun die bereits vorbereitete Vergabe der Bauleistungen für Dachtragwerk und Dachdeckung einschließlich Gerüstbau auf den Weg bringen. Ende September konnten wir starten. Wir mussten allerdings das Weinfest noch abwarten, eher konnten wir die notwendigen Freiflächen für die Baustelleneinrichtung nicht nutzen.

    Die Bauarbeiten laufen bislang nach Plan. Das Wetter war in den Wochen ganz brauchbar. Die Zusammenarbeit mit den Firmen – Zimmerei Glen Heinitz und Dachdeckerei Rene Heinitz aus Lommatzsch, die Fa. KGS Meißen und Gerüstbau Bindig – ist prima. Dank an alle Handwerker!

    Zwischenzeitlich haben wir die nächsten Bauschritte vorbereitet. Es gab restauratorische Untersuchungen zur Putzfarbigkeit genauso wie zur Putzstruktur. Da zahlreiche Fenster restauriert werden, ist hierfür eine umfängliche Kartierung für die zu erhaltenden Teile vorgenommen worden. Weiterhin wurden die originalen Innentürbestände erfasst und punktuell untersucht. All diese Ergebnisse werden selbstredend mit den Denkmalbehörden im Detail abgestimmt. Die Vergabe der Leistungen für Putz und Farbe, für die Fensterrestaurierung und die Torrestaurierung ist für den Januar geplant.

    So ist der Abschluss der Arbeiten an der Außenhülle bis Ende 2025 durchaus realistisch. Für die Arbeiten an der Außenhülle erhält die Stiftung eine großzügige Spende von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die offizielle Übergabe wird Anfang April 2025 durch den Vorstandvorsitzenden Stiftung, Dr. Skudelny, in Meißen erfolgen. Das ist einfach großartig!

    Mindestens genauso großartig ist für die Stiftung der Spendeneingang durch Privatspenden. Inzwischen sind über 12.000 € zusammengekommen. Soweit die Spender eine Spendenbescheinigung brauchen, wird diese selbstverständlich ausgestellt. Die Stiftung ist gemeinnützig. Bitte bei der Überweisung die Adresse mit angeben oder der Stiftung eine kurze Mail (kontakt@hornstiftung-meissen.de) schicken.

    Nochmals herzlichen Dank an alle Unterstützer!

    Wir arbeiten weiter intensiv daran, dem Haus seine Würde zurückzugeben.

    Tom Lauerwald
    Meißen, den 30.12.2024

  • Baubeginn am Kornhaus Meißen

    Baubeginn am Kornhaus Meißen

    Zentimeterarbeit: Der große Kran kam gerade so durch das Burgtor auf dem Burgberg. Bis Mai nächsten Jahres wird das komplette Dach neu eingedeckt.

    Sächsische Zeitung, 01.10.2024, Ulf Mallek

    Das war wirklich eine Zentimetersache. Ganz langsam fuhr der schwere gelbe Autodrehkran durch das enge erste Meißner Burgtor. Die Kabine musste abmontiert werden, sonst hätte er nicht durchgepasst. Aber auch so war es sehr knapp. Das große Fahrzeug füllte das Tor fast vollständig aus. Der Fahrer blieb dennoch cool und fuhr ohne einmal zu Bremsen und ohne Schrammen durch. „Unglaublich“, kommentierte am Dienstag der Bauherr des Meißner Kornhauses Tom Lauerwald diese fahrtechnische Höchstleistung. „Ich habe Blut und Wasser geschwitzt.“

    Mit dem großen Kran der Meißner Firma Mentner startete wie geplant am 30. September der Bau am Großprojekt Meißner Kornhaus, das bereits zum großen Teil eingerüstet ist. Dachdecker aus Lommatzsch entfernen die alten Dachschindeln, werfen sie in bereitstehende Container und der Kran hebt sie herunter. Die große Dachfläche von rund 2.000 Quadratmeter wird in drei Etappen erneuert, mit sächsischen Biberdachschindeln.

    „Zunächst wird von einem Drittel die alte Dacheindeckung entfernt. Dann wird repariert und neu gedeckt. Danach kommt das zweite Drittel dran und danach das letzte“, sagte Lauerwald, Verwalter der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung, die das 500 Jahre alte Haus Ende 2023 für rund eine Million Euro von italienischen Investoren gekauft hatte. Die Stiftung bezahlte die Summe, ohne Kredite aufnehmen zu müssen. Tom Lauerwald sagte unmittelbar nach dem Kauf: „Wir haben für uns beschlossen, dass wir das Kornhaus kaufen und retten können. Deshalb haben wir es getan.“

    Die Dinge entwickeln sich für die Stiftung bessert als erwartet. Zum einen, weil die Kosten wohl niedriger ausfallen als zunächst geplant, zum anderen, weil Fördergelder besser und schneller als gedacht fließen. Neben den 800.000 Euro vom Freistaat Sachsen für das Dach gibt es Geld von der Deutschen Stiftung Denkmalsschutz. Sie will eine Großspende nach Meißen ins Kornhaus lenken. Sie soll bei über eine Million Euro liegen. Spenderin ist eine vermögende Dame, die anonym bleiben möchte.

    Lauerwald rechnet für den aktuellen ersten Bauabschnitt mit einer Bauzeit bis Mai nächsten Jahres. Die Kosten liegen bei etwa 950.000 Euro. Die Farben werden die ursprünglichen sein, roter sächsischer Biber. „Allerdings wird das Dach mehr leuchten, weil die Steine ja neu sind.“ Parallel zu den Dacharbeiten werden demnächst Fachleute den Putz untersuchen. Ziel ist, so viel wie möglich vom originalen Zustand zu erhalten. Der Putz wird ein hellere, leicht orange Farbe erhalten. Die Putzarbeiten im zweiten Bauabschnitt werden wohl bis 2026 dauern. Die Kosten für den zweiten Abschnitt liegen wohl bei 1,5 Millionen Euro, sodass die komplette Erneuerung Außenhülle etwa 2,5 Millionen Euro kosten wird. Der Innenausbau wird noch mal deutlich teurer. Die ursprünglich einmal geplanten 15 Millionen Euro fürs Gesamtprojekt werden wohl nicht benötigt. Neuere Schätzungen gehen eher von acht Millionen aus.

    „Ich hätte nie zu träumen gewagt, dass wir ein dreiviertel Jahr nach dem Kauf schon so weit sind“, sagte Lauerwald. Mit dem Meißner Architekten und Dombaumeister Knut Hauswald hat Lauerwald einen Partner gefunden, mit dem er auf einer Welle planen kann. Ziel ist, so viel wie möglich zu erhalten und wiederzuverwenden. „Wir möchten alles, was sich retten lässt, auch retten, also reparieren und nicht sanieren“, sagte Hauswald.

    Wiedervereinigung mit der Albrechtsburg?

    Noch offen ist die Nutzung des großen Gebäudes neben der Albrechtsburg. Inzwischen hat sich Lauerwald mit dem Gedanken angefreundet, in der oberen Etage Wohnungen einzurichten. Die darunter liegende Etage könnten Tagungsräume oder Büros werden, Erdgeschoss und Keller werden Ausstellungen und Events vorbehalten bleiben. Hoffnungsfrohe Signale, sagte Lauerwald, gebe es aus Richtung der Staatsregierung. Ganz beiseite geschoben habe man den Gedanken, das Kornhaus in die Landesausstellung Sachsen zu integrieren, wohl nicht. Lauerwalds Stiftung ist keine von Steuergeld finanzierte Behörde. Er muss die Nutzung des Kornhauses wirtschaftlich abbilden. Also benötigt er später Mieteinnahmen.

    Noch eine gute Nachricht für Lauerwald: die 2.700 Euro Kornhaus-Spendengelder der Aktion des Kuratoriums „Rettet Meißen – jetzt!“ kommen demnächst an sein Ziel.

    Das ganz große Ziel, oder zumindest eine Option für die Zukunft, ist die Wiedervereinigung von Albrechtsburg und Kornhaus. Wie es früher ein mal war. Doch davon will heute offiziellerseits niemand etwas wissen. Noch nicht.

    SZ

  • Der falsche Bischof von Meißen

    Der falsche Bischof von Meißen

    Neues Buch liefert Spannendes zu Meißens Möchtegern-Bischof

    Sächsische Zeitung, Andre Schramm, 26.09.2024

    Im 14. Jahrhundert nutzte ein Diener den überraschenden Tod seines Herren und trat heimlich an seine Stelle. Der Schwindel fiel alsbald auf. Die ganze Geschichte ist in der aktuellen Ausgabe des Geschichtsmagazins „Monumenta Misnensia“ nachzulesen.

    Meißen. Martin von Zips (um 1400 bis 1464), auch bekannt als Martin von Leibitz, war Abt im Wiener Kloster der Schottenbergbenediktiner und hinterließ in seiner Autobiografie eine filmreife Story, die sich im 14. Jahrhundert zugetragen hat. Demnach soll ein Diener mit dem Bischof von Meißen nach Rom gereist sein. Auf dem Rückweg von der römischen Kurie verstarb der Bischof. Sein Diener nutzte die Gunst der Stunde und klaute kurzerhand die Identität des Geistlichen.

    Bislang wurde dieser Überlieferung kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen war sie auch nicht. Der polnische Historiker Stanisław A. Sroka brachte mit seinem wissenschaftlichen Beitrag für das aktuelle Jahrbuch „Monumenta Misnensia“ nun Licht ins Dunkle. Der einzige (echte) Bischof, auf den dieses Schicksal zutrifft, war Dietrich von Schönberg. Wo er verstarb, war zunächst nicht genau bekannt. Aus Aufzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert ging hervor, dass er auf dem Rückweg der Bischofsweihe in Niederösterreich aus dem Leben schied. Jedenfalls wurde sein plötzlicher Tod von seinem Diener schamlos ausgenutzt. Er nahm das bischöfliche Gewand und die päpstliche Bulle in seinen Besitz. Nicht nur das: Der falsche Bischof weihte auch Priester. Wie lange der Hochstapler sein falsches Spiel aufrechterhalten konnte, wie der Schwindel aufflog, und welche Konsequenzen das nach sich zog – auch das wird erzählt.

    Neuer Herausgeber

    Nicht minder interessant: Der Beitrag über Johann Gottlob Große, einen „Flaschner“, der die Pumplampe erfand. Die neuartige Innenraumbeleuchtung „made in Meißen“ brachte viele Vorteile mit sich. Vor allem ihre Standfestigkeit sorgte für einen höheren Schutz vor Bränden, aber auch die Ausleuchtung war besser als bei bisherigen Modellen. Insgesamt enthält Band 16 der „Monumenta Misnensia“ zwölf Beiträge zu verschiedensten Meißner Geschichtsthemen, darunter auch Beiträge über die „Bauernwinzerei des 17. Jahrhunderts in Meißen-Zscheila“ und das „Crasso‘sche Weinberghaus“. Alle Texte entsprechen wissenschaftlichen Standards.

    Ebenfalls neu ist der Herausgeber: Erstmals wird das Buch durch die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen herausgebracht. Seit 1998 war die wissenschaftliche stadtgeschichtliche Reihe in der Regie des Dombau-Vereins in Zusammenarbeit mit dem Hochstift Meißen und dem Freundeskreis der Albrechtsburg erschienen. Der Wechsel des Herausgebers, so sagte Dr. Matthias Donath vom Dombau-Verein, habe steuerliche Gründe gehabt. Auch andere finanzielle Gesichtspunkte spielten wohl eine Rolle. Die redaktionelle Betreuung wird aber auch weiterhin in seinen Händen liegen. Nicht nur er freute sich, dass es mit der Geschichts-Reihe weitergeht. „Sie passt auch gut zu der Stiftung. Otto Ernst Horn war geschichtsaffin und auch Mitglied im damaligen Geschichtsverein“, sagte Tom Lauerwald, Verwalter der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung.

    Das Buch erscheint im Zweijahres-Rhythmus und hat eine Auflage von 200 Exemplaren. Erhältlich ist es beim Hochstift Meißen und dem Donatus-Verlag für 14,50 Euro.

    Quelle: SZ

  • Eine Zukunft für das Meißner Kornhaus

    Eine Zukunft für das Meißner Kornhaus

    Die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung hat das Kornhaus erworben. Mit diesem Schritt wollen wir die endlose Hängepartie beenden, den weiteren Verfall des altehrwürdigen Hauses stoppen und ihm seine Würde zurückgeben. Das Sanierungsprojekt ist zweifellos eine große Aufgabe, die uns in den nächsten Jahren beschäftigen wird. Wir sehen dieses Projekt als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder kann seinen Beitrag leisten. Das Kornhaus war jahrhundertelang Teil der Albrechtsburg. Es wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zeitgleich mit der Albrechtsburg erbaut und ist damit Teil der sächsischen DNA. Dieser Zusammenhang ist in den letzten Jahrzehnten leider aus dem Blick geraten.

    Die Stiftung hofft auf breite Unterstützung für das Vorhaben. Wir freuen uns über jede Spende. Bei Mitteilung der Spenderadresse stellen wir natürlich eine Spendenbescheinigung aus.
    Spendenkonto: Otto- und-Emma-Horn-Stiftung, IBAN: DE40 8505 5000 3000 0302 03.

    Herzlichen Dank!
    Tom Lauerwald
    Stiftungsverwalter

  • Das Meißner Kornhaus ist überraschend verkauft worden

    Das Meißner Kornhaus ist überraschend verkauft worden


    Wie geht es weiter mit dem Kornhaus in Meißen? Eine Meißner Stiftung hat das Gebäude neben der Albrechtsburg gekauft. Zuerst soll das Dach erneuert werden – doch die ganze Sanierung dürfte Millionen kosten.

    Sächsische Zeitung, 27.12.2023, Von Ulf Mallek

    Meißen. Große Überraschung für die Stadt Meißen und die gesamte Region: Eine bereits 17 Jahre andauernde Hängepartie um das Kornhaus neben der Albrechtsburg ist mit einem Schlag beendet worden. Das historisch wertvolle, aber bereits recht verfallene Gebäude ist verkauft worden. Käufer ist die gemeinnützige Hornsche Stiftung mit Sitz in Meißen. Der Verkauf ist kurz vor Weihnachten notariell beglaubigt worden. Das bestätigte die Stiftung Sächsische.de. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden. Nach Informationen von Sächsische.de soll er etwa eine Million Euro betragen haben.

    Verwalter der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung ist Tom Lauerwald. Er ist sich der Größe des Projektes bewusst. „Wir werden das Meißner Kornhaus retten“, sagte er. „Aber schrittweise.“ Da es teilweise bereits in das Gebäude hineinregnet, müsse zunächst das Dach neu gedeckt werden. Die Kosten dafür werden mit rund 900.000 Euro veranschlagt.

    2008 wurde das Kornhaus durch die Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft Meißen mbH (SEEG) für 500.000 Euro an die österreichisch-italienische Venere GmbH verkauft. Das Unternehmen wollte die 550 Jahre alte Immobilie eigentlich zu einem Luxushotel umbauen, scheiterte aber daran. Zuletzt versuchte es, das Objekt mit Gewinn irgendwie loszuschlagen, was ihm jetzt nur teilweise gelang. Denn der Erlös ist angesichts der zu zahlenden Steuern und bereits erfolgter Sicherungsmaßnahmen über einen langen Zeitraum von 15 Jahren nicht allzu hoch.

    8 Millionen Euro Sanierungskosten

    Das Meißner Kornhaus rief im Sommer vorigen Jahres deutschlandweite Aufregung hervor, als die AfD einen Erwerb des Gebäudes ankündigt hatte. Es gab sogar eine Absichtserklärung des AfD-Bundesvorstandes mit dem Ziel, auf dem Burgberg in Meißen ein Tagungszentrum zu installieren. Darauf initiierten Wettermoderator Jörg Kachelmann und der vor einigen Tagen gestorbene Sänger Gunther Emmerlich eine groß angelegte Spendenkampagne, die allerdings nur wenige Tausend Euro einbrachte und somit scheiterte. Die Situation entspannte sich jedoch wieder, als der für den 4. Juli 2022 angesetzte Versteigerungstermin des Kornhauses abgesagt wurde. Die Eigentümer hatten kurzfristig ihre Schulden bei der Stadt Meißen gezahlt.

    Obwohl es Teil des freistaatlichen Meißner Burgensembles ist, hat das Land Sachsen bis zuletzt eine Übernahme stets abgelehnt und darauf verwiesen, dass man aktuell keine Nutzungsmöglichkeit sehe. Die Stadt Meißen als langjähriger Eigentümerin wäre mit der Sanierung finanziell komplett überfordert. Früheren Schätzungen zufolge sind rund 20 Millionen Euro nötig, um die Bausubstanz zukunftsfähig zu sanieren. Neuere Schätzungen gehen allerdings nur noch von acht Millionen Euro aus.

    „Wir benötigen sehr viele Spenden“

    Tom Lauerwald sieht aktuell vor allem den Freistaat Sachsen in der Pflicht. Er könne das Kornhaus zu einem Teil der 2029 geplanten Landesausstellung anlässlich der Gründung Meißens vor 1.100 Jahren machen. Möglich sei die Einrichtung repräsentativer Räume für eine freistaatliche Nutzung. Lauerwald sagte weiter, das Gebäude sei groß genug, um die Behörde Staatliche Schlösser und Gärten aufzunehmen. Nach seinen Informationen plane sie ohnehin einen Umzug von der Stauffenbergallee in Dresden in den Großen Garten. Das weitaus bessere Signal wäre ein Umzug ins Meißner Kornhaus, in die Wiege Sachsens.

    Lauerwald ruft zu Spenden für das große Projekt auf. Er frage sich auch, wo die Spenden der Aktion von Kachelmann und Emmerlich geblieben seien. Sie werden jetzt dringend benötigt. Zudem plane die Hornsche Stiftung demnächst die Anbringung eines großen Banners an das Kornhaus, das zu weiteren Spenden aufruft. „Anders werden wir es nicht schaffen“, sagte Lauerwald. „Wir benötigen sehr viele Spenden.“

    Das Kornhaus wurde als ein reiner Zweckbau 1493 im Zuge der Meißner Schlosserweiterung fertiggestellt. Nach Ansicht des Meißner SPD-Landtagsabgeordneten Frank Richter könnte das Kornhaus in öffentlicher und zivilgesellschaftlicher Hand ein Kultur- und Begegnungszentrum sein, das auch von den politischen Repräsentanten des Freistaates genutzt werden könnte, alltäglich aber von den Vereinen und Verbänden, Bürgerinitiativen und Projekten Meißens und seines Umlandes.