Zum aktuellen Stand der Sanierung im Mai 2025
Die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung kommt mit der Sanierung des Kornhauses besser voran als erwartet. Auf der Baustelle herrscht aktuell reges Treiben: Ein großer gelber Baukran hievt schwere Dachziegelpakete auf die oberste Gerüstebene. Bauarbeiter sind überall beschäftigt, Fahrzeuge liefern Material, und ein langer Bauzaun sperrt das Gelände rund um das Kornhaus auf dem Domplatz ab. Touristen beobachten neugierig das Geschehen, können den Wanderweg rund um den Burgberg derzeit aber nicht nutzen, da er gesperrt ist.
Ein Teil des 2.000 Quadratmeter großen Daches ist bereits mit leuchtend roten Ziegeln eingedeckt. Bis Ende Juni soll das gesamte Dach fertiggestellt sein – schneller als ursprünglich geplant. Die beteiligten Handwerker haben sich als sehr erfahren und professionell erwiesen. Die Stiftung ist zudem dankbar für die umfangreiche finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Sachsen und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Diese Fördergelder ermöglichen es, die Sanierung der denkmalgeschützten Außenhülle und das Eindecken des Daches ohne die Aufnahme von Krediten durchzuführen.
Bis Herbst sollen die Arbeiten an der Außenhülle abgeschlossen und die Gerüste abgebaut werden. Spätestens im November soll die Fassade mit einer speziellen Ockerfarbe gestrichen sein, was vor dem ersten Frost erledigt werden muss. Für die aufwendigeren Sandsteinarbeiten an den Eingangsportalen und Fenstern bleibt noch mehr Zeit, da diese nicht so dringend sind.
In den oberen beiden Etagen und einer weiteren halben Etage des Kornhauses entstehen insgesamt 13 Wohnungen mit Größen zwischen 60 und 90 Quadratmetern, eine Wohnung wird sogar 150 Quadratmeter groß sein. Diese Wohnungen sollen vermietet werden. Ein Fahrstuhl wird eingebaut, um auch älteren Menschen einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen. Die gesamte vermietbare Fläche beträgt etwa 1.000 Quadratmeter. Aus Sicht der Stiftung ist dieses Konzept für wirtschaftlich sinnvoll, da die Mieteinnahmen zur Finanzierung der Sanierung und eventueller Kredite beitragen.
Der neogotische Pferdestall und das große Kellergeschoss, werden voraussichtlich erst nach Fertigstellung der Wohnungen ausgebaut. Denn die genaue Nutzung steht im Moment noch nicht fest, es ist jedoch geplant, diese Bereiche künftig für Feiern, Konferenzen und andere Veranstaltungen zu vermieten. Der Bedarf an solchen Flächen ist in Meißen groß.
Der große Dachboden des Kornhauses wird als sogenanntes Kaltdach nicht direkt ausgebaut. Dennoch gibt es bereits eine erste Nutzungsidee. Die Dachdecker-Innung möchte hier eine Ziegelausstellung präsentieren, die vom Röhrsdorfer Dachdecker Achim Wünsche über viele Jahre aufgebaut wurde. Darüber hinaus kann sich die Stiftung vorstellen, im Rahmen des Literaturfestes Meißen im kommenden Jahr eine Lesung auf dem Dachboden zu veranstalten.
Insgesamt schreitet die Sanierung des Kornhauses also schneller und erfolgreicher voran als zunächst angenommen. Schon bald werden die ersten Mieter in die neuen Wohnungen einziehen können, während die weiteren Flächen nach und nach einer neuen Nutzung zugeführt werden. Das historische Gebäude erhält so eine neue Zukunft und bleibt als wichtiger Teil des Meißner Stadtbildes erhalten.
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