Otto Horn war ein Sammler aus Leidenschaft. Er wuchs in einem gebildeten familiären Umfeld auf, in dem Tradition und kulturelle Werte geachtet wurden. Das waren die Grundlagen für die Entwicklung von Otto Horns Sammlerverständnis. Er hatte als Laie zum Sammeln gefunden und im Verlauf seiner jahrzehntelangen Beschäftigung zu einer beachtenswerten Profession gebracht. Dafür sprechen nicht zuletzt seine zahlreichen Beiträge zur Münzkunde, zur Plastik oder zum Meißener Stadtbild.
Seine Sammelgebiete waren umfangreich und vielfältig:
- Plastik vom 13. – 19. Jahrhundert, insgesamt 128 Positionen
- Münzen, Antike bis 20. Jahrhundert, ursprünglich über 65.000 Stücke
- Siegelsammlung
- Grafiken, bevorzugt Stadt Meißen und Umfeld
- Gemälde
- Fotografien
- Uhren
- Münzbibliothek –ursprünglich über 2000 Bände
- Wissenschaftliche Bibliothek, bevorzugt antiquarische Ausgaben Meißen und Sachsen betreffend
- Belletistische Bibliothek
- Alte Pläne, Sachsen und Meißen betreffend
Otto Horn war mit Dr. Helmuth Gröger, dem ersten Meißner Stadtarchivar, eng befreundet. Die beiden Herren haben sich regelmäßig zur Bearbeitung der Münzsammlung getroffen. Otto Horn stand auch Dr. Walter Hentschel, dem profundesten Kenner sächsischer Plastik, nahe. Dr. Walter Hentschel, Denkmalpfleger und Kunsthistoriker, hat das letzte wichtige Werk zur Meißner Plastik 1934 veröffentlicht. Otto Horn fixierte den Wunsch in seinem Testament, dass Walter Hentschel eine sächsische Geschichte der Plastik schreiben soll, für die er ein Stipendium bereitstellen würde. ZurAusführung kam es leider nicht. Walter Henschel arbeitete nach 1945 an der TU Dresden als Professor für Kunstgeschichte. Sicher sit das Projekt am Faktor Zeit gescheitert.
Den Großteil der einzelnen Sammlungen hatte Otto Horn in seinem Testament der zu errichtenden Otto- und Emma-Horn-Stiftung zugedacht, damit die Stiftung eine finanziell ausreichende Grundlage erhält.