Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen
Tätigkeitsbericht 2016
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Vermögensverwaltung
2.1. Vermögensentwicklung
2.1.1. Münzsammlung
2.1.2. Skulpturensammlung
2.1.3. Uhrensammlung
2.2. Schlossberg 13 und 14
2.3. Baderberg 2 und 3
2.4. Am Lommatzscher Tor 1 / 2
2.5. Schlossberg 7
2.6. Mietaufstellung
3. Jahresabschluss und Prüfbericht
4. Stiftungszweckausgaben
1. Vorwort
Die Tätigkeitschwerpunkte der Stiftung bestanden im Jahr 2016 in der Fortführung der Sanierung vom Baderberg 2 und der Sicherung / Beginn der Sanierung vom Grundstück Am Lommatzscher Tor 1. In Hinsicht der Vermögenswertekapitalisierung konnten weitere Schritte erfolgreich entsprechend den Vorgaben des Stifters durch Verkauf von Münzen, Uhren und Skulpturen umgesetzt werden.
2. Vermögensverwaltung
2.1. Vermögensentwicklung
Folgende Vermögenswerte kann die Stiftung 2016 bilanzieren:
Geschäftsjahr | Vorjahr | |
Stiftungsgrundstockvermögen | 326.593,83 € | 326.593,83 € |
Umschichtungsergebnisse | 4.974188,12 € | 4.202857,53 € |
Erträge | 97.859,10 € | 107.738,09 € |
Mittelvortrag | 0,00 € | 14.902,17 € |
Rücklagen | ||
a) Kapitalrücklage | 0,00 € | 0,00 € |
b) freie Rücklage | 0,00 € | 7.000,00 € |
Stiftungszweckausgaben | 30.315,39 € | 12.310,39 € |
Durch die Verkäufe von Münzen, Uhren und Skulpturen gab es 2016 weitere Zuflüsse zum Stiftungsvermögen in Höhe von 771.3306,00 €. In der Klärung der Vermögensverhältnisse durch die vorgegebene Kapitalisierung der Sammlungen entsprechend dem Stiftertestament konnte weitere wichtige und erfolgreiche Schritte realisiert werden.
2.1.1. Münzsammlung
Mit dem Verkauf des „Restsammlung“ Münzen 2014 an das Münzhaus Künker ist die Umsetzung der Münzsammlung vertraglich abgeschlossen werden. In Jahre 2016 gab es durch das Münzhaus Künker weitere erfolgreiche Münzauktionen. Das Münzhaus hat sich bekanntlich vertraglich verpflichtet, die übernommenen Sammlungsbestände bis Ende 2017 vollständig zu verauktionieren.Der Vertrag lief ursprünglich bis 2016, wurde aber im gegenseitigen Einvernehmen um 12 Monate verlängert. Im Jahre 2016 hat das Münzhaus Künker bei mehreren Auktionen wieder bemerkenswerte Erträge für die Stiftung erzielt. Infolge hat die Fa. Künker der Stiftung 605.663,00 € überwiesen.
2.1.2. Skulpturensammlung
In der mit der Stadt Meißen ausgehandelten Vereinbarung vom 13.7.2012 wurden der Stiftung 106 Skulpturen zugeordnet. Von der Sammlung selbst blieben aufgrund von Festlegungen im Testament (Valentin Otte-Skulptur; Bestände, die sich 1945 im Museum befanden) und Verkäufen im Jahr 1952 (sogenannte 6-er Liste vom 16.2.1952 mit HO 1,3,4,11,17,26,14) 11 Skulpturen im Bestand des Stadtmuseums. Darüber hinaus hatte das Museum Interesse am Verbleib weiterer Objekte. Für 12 Positionen der Skulpturensammlung (HO 2,10,15,17,18,23,56,57,100,110,116,121) wurden dafür ein Dauerleihvertrag ausgehandelt. Es ist beabsichtigt, dass diese Skulpturen schrittweise, soweit die finanziellen Mittel zur Verfügung stehen, durch das Museum angekauft werden. Für zwei Skulpturen (Onofrius HO 15 für 6.000 €, Christophorus HO 109 für 10.000 €) wurde der Ankauf 2015 durch das Museum bereits realisiert (Der Christophorus wurde bereits vor Abschluss des Leihvertrages angekauft und ist damit nicht in dem Vertrag enthalten). 2016 wurde der Ankauf des Siebeneichner Altars sowie zweier Engel und das Relief „Vorhölle“ in Höhe von 44.800,00 € durch das Stadtmuseum umgesetzt.
Dem Auktionshaus Günther aus Dresden wurde die übrigen Bestände (Umfang 83 Positionen) zum Verkauf im Rahmen einer Auktion übergeben. Das Auktionshaus hat hierzu auch einen Katalog publiziert Die Auktion fand am 24.10.2015 in Dresden-Weißer Hirsch statt. Die Versteigerung kann durchaus als Erfolg betrachtet werden. Es konnten Einnahmen für die Stiftung in Höhe von 492.371,29 € (Netto) generiert werden. Die Restanten wurden einerseits an das Museum Görlitz verkauft (Verkündigung) bzw. für eine weitere Auktion bei Neumeister in München 2016 vorbereitet (HO 117, 130, 144, 163), die 2016 alle verkauft werden konnten. Hierbei wurden Einnahmen in Höhe von 12.909,60 € generiert.
2.1.3. Uhrensammlung
Die noch vorhandenen Teile der Uhrensammlung wurden bei einer Auktion beim Auktionshaus Günther in Dresden erfolgreich versteigert. Hierbei konnte die Stiftung Einnahmen in Höhe von 28.983,00 € verbuchen.
Der Verkauf der Dresdner Kutschenuhr, die letzte Uhr der Sammlung, sollte an den Mathematisch-Physikalischen Salon der Staatlichen Kunstsammlung Dresden verkauft werden. Die merkwürdige Taktiererei der Leitung wurden im Verlauf der Verhandlungen immer deutlicher, so dass von dem Vorhaben Abstand genommen wurde. Der nachfolgend letzte Versuch sollte die Verauktionierung der Uhr bei Cortrie in Hamburg sein. Leider brachte die Auktion keinen Erfolg. Auf weitere Verkaufsversuche wird vorerst verzichtet.
2.2. Schlossberg 13 und 14
Auf dem Grundstück Schloßberg 13 wurden das Lagergebäude im Garten und der Schauer instand gesetzt.
2.3. Baderberg 2 und 3
Im Jahr 2016 konnte eine 1-Raum-Wohnung im 2. OG fertig saniert werden. Die Vermietung erfolgte umgehend. Mit der Wohnungssanierung im 2. OG, ehemaliger Bereich Jungermann, und auch mit der 1-Raum-Wohnung im 1. OG wurde begonnen. Mit diesen Schritten und der konzeptionellen Einordnung einer 5-Raum-Wohnung (130 qm) und einer 3-Raum-Wohnung (ca. 70 qm) im 2. OG wird die Sanierung des Gebäudes 2017 ihren Abschluss finden. Der immer noch geplante Einbau eines Fahrstuhles in dem Gebäude wird vorläufig nicht realisiert. Erst wenn hierfür klare Notwendigkeiten in Hinsicht der Mieterstruktur gegeben sind, wird das Projekt umgesetzt.
2.4. Am Lommatzscher Tor 1 / 2
Der seit Jahren leerstehende Hof wurde im Februar 2015 von der SEEG erworben, um als ersten Schritt eine statisch-konstruktive Sicherung der stark gefährdeten Bausubstanz zu ermöglichen. Bekanntlich wurde über den Abbruch der Anlage seit Jahren diskutiert. Das bauhistorisch und ortshistorisch bedeutsame Denkmalensemble wird auch als Obermeisaer Niedergut bezeichnet. Es ist die älteste Hofstelle in Obermeisa, die bereits in der Gründungsurkunde des St. Afraklosters 1205 erwähnt wird. Die Stiftung möchte beispielhaft zeigen, dass auf diesem Weg ein Beitrag für die Bewahrung von Baudenkmalen in Meißen im wirtschaftlichen Rahmen möglich ist. Im Verlaufe des Jahres 2016 wurden weitere Sanierungsschritte umgesetzt. Das Fachwerk ist inzwischen repariert bzw. erneuert, die Deckenbalken über dem EG sind ausgetauscht und an der Einordnung von zusätzlichen Fenstern und Türen wird gearbeitet.
2.5. Schlossberg 7
Über Jahre hat die Stiftung sich um das in der Nähe vom Baderberg befindliche Grundstück bemüht. Vordergründiges Ziel ist dabei die Lösung der Stellplatzkalamität für die Stiftungshäuser. Es ist bekanntlich äußerst problematisch, eine ausgewogene Sozialstruktur bei den Mietern zu erreichen, wenn keine PKW-Stellplätze angeboten werden. Als ersten Schritt zur Sicherung des gefährdeten Gebäudes wurde Ende 2015 das Dach neu eingedeckt. Zwischenzeitlich konnte durch die Stadt geklärt werden, dass die Parkhausnutzung förderfähig ist. Nun wird der Abschluss einer Fördervereinbarung angestrebt. Erst wenn die unterzeichnet ist, wird die Stiftung mit dem Bau beginnen. Aufgrund der notwendigen Einordnung der Finanzmittel im kommunalen Haushalt ist mit einem Beginn 2018 zu rechnen.
2.6. Mietaufstellung
Schlossberg 13
EG – vermietet
OG – vermietet
DG – unsaniert, als Lager vermietet
Schlossberg 14
EG – vermietet
1.OG – vermietet
2.OG – vermietet
Baderberg 3
EG – verrmietet
1. OG – vermietet
Baderberg 2
EG – vermietet, Jugendkunstschule
1.OG – vermietet, Bürogemeinschaft
1.OG Seitenflügel – z.Z. in Sanierung (30 qm)
2. OG – z.Z. in Sanierung
2.OG Seitenflügel – Saniert und vermietet (30 qm)
3. OG rechts – Wohnung saniert vermietet
3. OG Mitte – 1.-.Raum-Wohnung, saniert und vermietet (35 qm)
3. OG links – Wohnung saniert und vermietet
3. OG Seitenflügel – saniert und vermietet (30 qm)
3. Jahresabschluss und Prüfbericht 2016
Der Jahresabschluss mit Prüfbericht 2015 wurde in bewährter professioneller Form von der Kanzlei Noerr Dresden, Frau Steuerberaterin Anja Böhme, erarbeitet. Durch weitere finanzielle Zuflüsse ergaben sich auch deutliche Veränderungen bei der Wertentwicklung der Umschichtungswerte.
4. Stiftungszweckausgaben
Stiftungszweckausgaben wurden 2016 in Höhe von 30.315,39 € realisiert. Zuwendungen erhielten der Verein „Steingut e.V.“ für die Revitalisierung der kleinsten Burg Sachsens in Burkhardswalde in Höhe von 2.500,00 €. Ein kleiner Verein verfolgt hier seit einigen Jahren mit Vehemenz und Engagement die Aufgabe, die noch 2010 in ihrer Existenz stark gefährdeten Burganalage (Wohnturm), zu sanieren und als Bürger- und Vereinshaus zu etablieren. Der erste Bauabschnitt betraf den Bereich des Wohnturms, der statisch-konstruktiv gesichert wurde, eine neue Dachdeckung erhielt. Das Stadtmuseum Meißen erhielt für den Ankauf von Kunstgut 6.647,00 €. Die Johanneskirchgemeinde Meißen-Cölln erhielt für die Orgelrestaurierung 7.500 € und für die Grabpatenschaft Hentschel 1.000 €. Die Bürgerstiftung Meißen wurde mit 10.000 € bedacht. Für die Arbeit des Kulturvereins stellte die Stiftung 1.700 € zur Verfügung sowie für eine Publikation der Numismatischen Gesellschaft in Dresden konnten 300,00 € überreicht werden.
Die weiteren Ausgaben betrafen die Fördermitgliedschaften der Stiftung („Verein für Ländliche Bauwerte e.V.“, Kuratorium „Rettet Meißen jetzt e.V.“, Verein „Steingut Burkhardswalde e.V.“, „Kulturverein Meißen e.V“, „Kunstverein Meißen e.V.“)
Meißen, im Mai 2017
Tom Lauerwald
Stiftungsverwalter