Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen

Monat: Januar 2017

  • Mittelverteilung der Stiftung

    Das Jahr 2016 – ein guter Schritt bei der Mittelverteilung der Stiftung

    Die solide Entwicklung der Stiftung ist im Jahr 2016 gut an den verteilten Stiftungszweckausgaben ablesbar. Es konnten insgesamt über 30.000 € ausgereicht werden.

    Im Einzelnen waren die Empfänger:

    • die Bürgerstiftung Meißen mit 10.000 €;
    • die Johanneskirchgemeinde Meißen-Cölln mit 8.500 € (davon 7.500 € für die Orgelrestaurierung und 1.000 € für die Patenschaft der Grabanlage Hentschel);
    • das Stadtmuseum Meißen mit 8.200 Euro (5.000 € als Spende für Ankäufe, 1.450 € für den Ankauf einer Zeichnung von Ernst Erwin Oehme „Blick in die Afrakirche“, 1.550 € für den Erwerb einer Sammlung von Gebrauchszinn, 200 € für den Erwerb der Vita Fabricius);
    • 2.500 € für die weitere Revitaliserung des Steingutes in Burkhardswalde an den gleichnamigen Verein;
    • 1.000 € für die Arbeit des Meißner Kulturvereins;
    • ein Publikationszuschuss für die „Numismatische Gesellschaft“ in Dresden in Höhe von 300 Euro;
    • Fördermitgliedschaften für den „Verein für ländliche Bauwerte“ (50 Euro) und das „Kuratorium Rettet Meißen jetzt“ (200 Euro).

    Tom Lauerwald

  • Grabpatenschaft für die Hentschel-Brüder

    Otto- und-Ema-Horn-Stiftung übernimmt Grabpatenschaft für die Hentschel-Brüder auf dem Johannesfriedhof Meißen

    Seit November 2016 ist die Patenschaft zwischen der Johanneskirchgemeinde Meißen-Cölln und der Otto-und-Ema-Horn-Stiftung über die Grabstätte Hentschel unterzeichnet. Der engagierte Friedhofsmeister Michael Käthner hatte die Stiftung wegen der Restaurierung der Anlage vor zwei Jahren angesprochen. Im Jahr 2016 konnte die anstehende Aufgabe bei der Stiftung finanziell mit eingeordnet werden. Die Kirchgemeinde erhält für die Jahre 2016 – 2019 jeweils 1000 €, um die Steinschäden der Grabstelle zu reparieren. Die Grabstelle ist ein zeittypisches Zeugnis für die Gestaltung von Grabanlagen Anfang des 20 Jahrhunderts. Durch die Stellung und den Einfluss der Hentschel-Brüder in der Porzellangestaltung ihrer Zeit ist die Anlage heimatgeschichtlich überregional bedeutsam.
    Die Brüder Hans Rudolph Hentschel (1869 – 1951) und Konrad Julius Hentschel (1872 – 1907) zählen zu den bedeutendsten Vertretern des Meißner Jugendstiles. Konrad Hentschel war nach seiner Ausbildung in der Meißner Manufaktur und Studium an der Münchner Kunstakademie als Bossierer tätig. Mit dem “Krokus-Dejeuner“ entwarf er 1896 das erste Meißner Jugendstilgeschirr, das 1900 auf der Pariser Weltausstellung große Beachtung fand. Bekannt sind heute vor allen seine Entwürfe der „Hentschel-Kinder“, eine Serie von zwölf spielenden Kindern. Nach kurzer Lehrtätigkeit an der Dresdner Kunstakademie von 1899 – 1901 arbeitete er als Modelleur in Meißen bis zu seinem frühen Tod 1907.
    Rudolph Hentschel begann 1888 seine Ausbildung als Bossierer in der Manufaktur. Es schloss sich ein Studium an der Münchner Kunstakademie ab 1889 an, das er 1891 unterbrach. 1894/1895 kam es zur Weiterführung des Studiums an der französischen Kunstakademie in Paris sowie in Etaples. Im gleichen Jahr Rückkehr nach Meißen, um als Figurenmaler und Lehrer der Porzellanschule zu arbeiten. Rudolph Hentschel schuf zahlreiche Entwürfe, Geschirrformen und -dekorationen („T-glatt“, „Flügelmuster“, „Krokusmuster“, „Arnikamuster“), die auch heute mit ihrer ästhetischen Klarheit überzeugen. Rudolph Hentschel arbeitete zudem als Radierer. Diese Arbeiten beeindrucken mit ihrer technischen Perfektion genauso wie mit ihrer thematisch-inhaltlichen Tiefe.

    Tom Lauerwald

  • Überarbeitete Satzung

    Überarbeitete Satzung der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung im November 2016 bestätigt

    Seit dem 08.11.2016 gibt es für die Stiftung eine überarbeitete und modifizierte Satzung, die durch die Landesdirektion Sachsen bestätigt wurde. Auch die Zustimmung vom zuständigen Finanzamt Meißen liegt seit dem 12.12.2016 mit dem Bescheid über die gesonderte Feststellung der Einhaltung der satzungsmäßigen Voraussetzungen nach der Abgabenordnung vor.

    Das ist nun die dritte Version seit der Wiederbelebung der Stiftung im Oktober 1997. Anlass für die erneute Überprüfung der Satzung waren einerseits einige rechtliche Veränderungen des Stiftungsrechts, die in Abständen auch in die jeweiligen Satzungen eingearbeitet werden müssen, und andererseits Mängel bei der Umsetzung des Stifterwillens, die das Institut für Stiftungsberatung festgestellt hatte. Mit Dr. Christoph Mecking, der bis 2004 den Bundesverband der Stiftungen als Direktor geleitet hatte und seitdem das genannte Institut als Anwalt führt, wurde das Antragsverfahren professionell betreut. Es gab eine inhaltliche Vorabstimmung mit der Stiftungsbehörde bei der Landesdirektion und dem Finanzamt, so dass der formellen Bestätigung im November bzw. Dezember 2016 nichts im Wege stand.

    Die Korrekturen in der Satzung sind beim Abgleich der Vorgängerversion zu der aktuellen Variante nur augenscheinlich marginal. Für die praktische Arbeit der Stiftung würde ich sie eher als weitreichend ansehen. Wichtige Korrekturen sind im Stiftungszweck (§2) zu finden. Mit der Ausführung „ Der Satzungszweck wird unmittelbar verwirklicht durch eigenen Maßnahmen und durch Beschaffung und Weiteleitung von Mitteln…“ wird geklärt, dass die Stiftung in Zukunft auch eigene Projekte im Sinne von operativer Tätigkeit realisieren kann. Zuvor war nur der fördernde Gedanke festgeschrieben. Auch die explizite Erwähnung von Heimatpflege und Heimatkunde mit Bezug zu Meißen ist eine Änderung, deren Folgen für die Stiftungsarbeit nicht zu unterschätzen sind. So können Projekte auch im Umfeld von Meißen unterstützt werden, soweit ein Bezug (Heimatpflege) zur Stadt Meißen gegeben ist. Hier kommt die historische Dimension der Mark Meißen wieder zum Tragen. Ich denke, das sind alles Überlegungen, die auch heute für Otto Ernst Horn selbstverständlich sein würden, da seine Heimatliebe nicht an der Ortsgrenze aufgehört hat.
    Die weitsichtige Entscheidung Ernst Otto Horns für die Errichtung der Stiftung auf der Grundlage seines Testaments wird in den nächsten Jahren immer stärker Früchte tragen. Diese Chance hat er uns in die Hand gegeben. Über viele Umwege und mit Zeitverzug werden so seine Ideen Wirklichkeit. Dass die Stiftung alle Widrigkeiten und Katastrophen seit 1945 überstanden hat, ist das eigentliche Wunder.

    Zur Satzung…

    Tom Lauerwald