Es zahlt sich aus

Otto-Horn-Stiftung

Doppeltaler kehrt in Schlosskapelle Moritzburg zurück / Horn’sche Stiftung hofft auf 3,5 Millionen Euro
DNN vom 12.06.2015 von Uwe Hoffmann
Otto-Horn-StiftungMORITZBURG/ MEISSEN. Als Tom Lauerwald die Münze im Auktionskatalog entdeckte, war es eigentlich schon zu spät. Dennoch griff er zum Telefonhörer und wählte die Nummer von Ralf Giermann, der wissenschaftlicher Leiter von Schloss Moritzburg ist. Er habe da gerade eine Münze entdeckt, die für die Moritzburger von Interesse sein müsste, verlautete Lauerwald. Und traf bei Giermann ganz auf offene Ohren. Es geht um einen Doppeltaler, den Kurfürst Johann Georg li. anlässlich der Grundsteinlegung für die Moritzburger Schlosskapelle am 1. November 1661, dem 49. Geburtstag von Kurfürstin Magdalene Sybille, mit einer kleinen Auflage von etwa 50 Stück prägen ließ. Drei der 29 Gramm schweren, aus hochwertigem Silber bestehenden Münzen liegen gemeinsam mit Rotwein­ und Weißweinflaschen sowie einigen Dokumenten in Blechkapseln unter dem Grundstein. Den Rest hat man, wie es damals üblich war, an hochrangige Persönlichkeiten verteilt.
Irgendwie ist einer dieser Moritzburger Doppeltaler in die Sammlung des Meißners Otto Horn gelangt. Die gehört nach jahrelangem hin und her inzwischen der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung, die vom Meißner Stadtarchivar Lauerwald verwaltet wird. Ziel der Stiftung: Die Sammlung, zu der neben mehr als 45 000 Münzen auch weitere Kunstgegenstände sowie Grundstücke in Meißen gehören, weitestgehend zu Geld machen, mit dem anschließend soziale und kulturelle Projekte in Meißen unterstützt werden. Deshalb der Verkauf von etwa 10 000 Stücken für insgesamt 1,1 Millionen Euro ans Dresdner Münzkabinett im Jahr 2012, das die Sammlung aufgrund einer verworrenen Geschichte in DDR-Zeiten eigentlich schon für sich vereinnahmt hatte und in einem siebenjährigem Gerichtsprozess vom Gegenteil überzeugt werden musste. Deshalb auch die Versteigerung von etwa …