Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen

Autor: Daniel Bahrmann

  • Der falsche Bischof von Meißen

    Der falsche Bischof von Meißen

    Neues Buch liefert Spannendes zu Meißens Möchtegern-Bischof

    Sächsische Zeitung, Andre Schramm, 26.09.2024

    Im 14. Jahrhundert nutzte ein Diener den überraschenden Tod seines Herren und trat heimlich an seine Stelle. Der Schwindel fiel alsbald auf. Die ganze Geschichte ist in der aktuellen Ausgabe des Geschichtsmagazins „Monumenta Misnensia“ nachzulesen.

    Meißen. Martin von Zips (um 1400 bis 1464), auch bekannt als Martin von Leibitz, war Abt im Wiener Kloster der Schottenbergbenediktiner und hinterließ in seiner Autobiografie eine filmreife Story, die sich im 14. Jahrhundert zugetragen hat. Demnach soll ein Diener mit dem Bischof von Meißen nach Rom gereist sein. Auf dem Rückweg von der römischen Kurie verstarb der Bischof. Sein Diener nutzte die Gunst der Stunde und klaute kurzerhand die Identität des Geistlichen.

    Bislang wurde dieser Überlieferung kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen war sie auch nicht. Der polnische Historiker Stanisław A. Sroka brachte mit seinem wissenschaftlichen Beitrag für das aktuelle Jahrbuch „Monumenta Misnensia“ nun Licht ins Dunkle. Der einzige (echte) Bischof, auf den dieses Schicksal zutrifft, war Dietrich von Schönberg. Wo er verstarb, war zunächst nicht genau bekannt. Aus Aufzeichnungen aus dem 18. Jahrhundert ging hervor, dass er auf dem Rückweg der Bischofsweihe in Niederösterreich aus dem Leben schied. Jedenfalls wurde sein plötzlicher Tod von seinem Diener schamlos ausgenutzt. Er nahm das bischöfliche Gewand und die päpstliche Bulle in seinen Besitz. Nicht nur das: Der falsche Bischof weihte auch Priester. Wie lange der Hochstapler sein falsches Spiel aufrechterhalten konnte, wie der Schwindel aufflog, und welche Konsequenzen das nach sich zog – auch das wird erzählt.

    Neuer Herausgeber

    Nicht minder interessant: Der Beitrag über Johann Gottlob Große, einen „Flaschner“, der die Pumplampe erfand. Die neuartige Innenraumbeleuchtung „made in Meißen“ brachte viele Vorteile mit sich. Vor allem ihre Standfestigkeit sorgte für einen höheren Schutz vor Bränden, aber auch die Ausleuchtung war besser als bei bisherigen Modellen. Insgesamt enthält Band 16 der „Monumenta Misnensia“ zwölf Beiträge zu verschiedensten Meißner Geschichtsthemen, darunter auch Beiträge über die „Bauernwinzerei des 17. Jahrhunderts in Meißen-Zscheila“ und das „Crasso‘sche Weinberghaus“. Alle Texte entsprechen wissenschaftlichen Standards.

    Ebenfalls neu ist der Herausgeber: Erstmals wird das Buch durch die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen herausgebracht. Seit 1998 war die wissenschaftliche stadtgeschichtliche Reihe in der Regie des Dombau-Vereins in Zusammenarbeit mit dem Hochstift Meißen und dem Freundeskreis der Albrechtsburg erschienen. Der Wechsel des Herausgebers, so sagte Dr. Matthias Donath vom Dombau-Verein, habe steuerliche Gründe gehabt. Auch andere finanzielle Gesichtspunkte spielten wohl eine Rolle. Die redaktionelle Betreuung wird aber auch weiterhin in seinen Händen liegen. Nicht nur er freute sich, dass es mit der Geschichts-Reihe weitergeht. „Sie passt auch gut zu der Stiftung. Otto Ernst Horn war geschichtsaffin und auch Mitglied im damaligen Geschichtsverein“, sagte Tom Lauerwald, Verwalter der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung.

    Das Buch erscheint im Zweijahres-Rhythmus und hat eine Auflage von 200 Exemplaren. Erhältlich ist es beim Hochstift Meißen und dem Donatus-Verlag für 14,50 Euro.

    Quelle: SZ

  • Deutsche Stiftung Denkmalschutz

    Deutsche Stiftung Denkmalschutz

    In Meißen erhebt sich über der Elbe auf einem Felsplateau der Burgberg. Die vorherige Markgrafenburg aus dem 10. Jahrhundert wurde ab 1471 zum ersten deutschen Schloss umgebaut, der Name „Albrechtsburg“ stammt aus dem 17. Jahrhundert. Das ganze Schlossensemble gilt als die „Wiege Sachsens“.

    Das dazugehörige Kornhaus wurde um 1491 fertig gestellt, es gilt als eines der repräsentativsten und auch ältesten Gebäude Sachsens. Nach mehrfachen Umnutzungen – unter anderem für die Meißener Porzellan-Manufaktur – stand das Kornhaus lange leer. Nun sind dringende Sanierungsarbeiten erforderlich. Dank einer großzügigen Spende kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz helfen, den Verfall des Kornspeichers aufzuhalten!

    https://www.denkmalschutz.de/denkmal/kornhaus.html

  • Eine Zukunft für das Meißner Kornhaus

    Eine Zukunft für das Meißner Kornhaus

    Die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung hat das Kornhaus erworben. Mit diesem Schritt wollen wir die endlose Hängepartie beenden, den weiteren Verfall des altehrwürdigen Hauses stoppen und ihm seine Würde zurückgeben. Das Sanierungsprojekt ist zweifellos eine große Aufgabe, die uns in den nächsten Jahren beschäftigen wird. Wir sehen dieses Projekt als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder kann seinen Beitrag leisten. Das Kornhaus war jahrhundertelang Teil der Albrechtsburg. Es wurde in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zeitgleich mit der Albrechtsburg erbaut und ist damit Teil der sächsischen DNA. Dieser Zusammenhang ist in den letzten Jahrzehnten leider aus dem Blick geraten.

    Die Stiftung hofft auf breite Unterstützung für das Vorhaben. Wir freuen uns über jede Spende. Bei Mitteilung der Spenderadresse stellen wir natürlich eine Spendenbescheinigung aus.
    Spendenkonto: Otto- und-Emma-Horn-Stiftung, IBAN: DE40 8505 5000 3000 0302 03.

    Herzlichen Dank!
    Tom Lauerwald
    Stiftungsverwalter

  • Das Meißner Kornhaus ist überraschend verkauft worden

    Das Meißner Kornhaus ist überraschend verkauft worden


    Wie geht es weiter mit dem Kornhaus in Meißen? Eine Meißner Stiftung hat das Gebäude neben der Albrechtsburg gekauft. Zuerst soll das Dach erneuert werden – doch die ganze Sanierung dürfte Millionen kosten.

    Sächsische Zeitung, 27.12.2023, Von Ulf Mallek

    Meißen. Große Überraschung für die Stadt Meißen und die gesamte Region: Eine bereits 17 Jahre andauernde Hängepartie um das Kornhaus neben der Albrechtsburg ist mit einem Schlag beendet worden. Das historisch wertvolle, aber bereits recht verfallene Gebäude ist verkauft worden. Käufer ist die gemeinnützige Hornsche Stiftung mit Sitz in Meißen. Der Verkauf ist kurz vor Weihnachten notariell beglaubigt worden. Das bestätigte die Stiftung Sächsische.de. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden. Nach Informationen von Sächsische.de soll er etwa eine Million Euro betragen haben.

    Verwalter der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung ist Tom Lauerwald. Er ist sich der Größe des Projektes bewusst. „Wir werden das Meißner Kornhaus retten“, sagte er. „Aber schrittweise.“ Da es teilweise bereits in das Gebäude hineinregnet, müsse zunächst das Dach neu gedeckt werden. Die Kosten dafür werden mit rund 900.000 Euro veranschlagt.

    2008 wurde das Kornhaus durch die Stadtentwicklungs- und Stadterneuerungsgesellschaft Meißen mbH (SEEG) für 500.000 Euro an die österreichisch-italienische Venere GmbH verkauft. Das Unternehmen wollte die 550 Jahre alte Immobilie eigentlich zu einem Luxushotel umbauen, scheiterte aber daran. Zuletzt versuchte es, das Objekt mit Gewinn irgendwie loszuschlagen, was ihm jetzt nur teilweise gelang. Denn der Erlös ist angesichts der zu zahlenden Steuern und bereits erfolgter Sicherungsmaßnahmen über einen langen Zeitraum von 15 Jahren nicht allzu hoch.

    8 Millionen Euro Sanierungskosten

    Das Meißner Kornhaus rief im Sommer vorigen Jahres deutschlandweite Aufregung hervor, als die AfD einen Erwerb des Gebäudes ankündigt hatte. Es gab sogar eine Absichtserklärung des AfD-Bundesvorstandes mit dem Ziel, auf dem Burgberg in Meißen ein Tagungszentrum zu installieren. Darauf initiierten Wettermoderator Jörg Kachelmann und der vor einigen Tagen gestorbene Sänger Gunther Emmerlich eine groß angelegte Spendenkampagne, die allerdings nur wenige Tausend Euro einbrachte und somit scheiterte. Die Situation entspannte sich jedoch wieder, als der für den 4. Juli 2022 angesetzte Versteigerungstermin des Kornhauses abgesagt wurde. Die Eigentümer hatten kurzfristig ihre Schulden bei der Stadt Meißen gezahlt.

    Obwohl es Teil des freistaatlichen Meißner Burgensembles ist, hat das Land Sachsen bis zuletzt eine Übernahme stets abgelehnt und darauf verwiesen, dass man aktuell keine Nutzungsmöglichkeit sehe. Die Stadt Meißen als langjähriger Eigentümerin wäre mit der Sanierung finanziell komplett überfordert. Früheren Schätzungen zufolge sind rund 20 Millionen Euro nötig, um die Bausubstanz zukunftsfähig zu sanieren. Neuere Schätzungen gehen allerdings nur noch von acht Millionen Euro aus.

    „Wir benötigen sehr viele Spenden“

    Tom Lauerwald sieht aktuell vor allem den Freistaat Sachsen in der Pflicht. Er könne das Kornhaus zu einem Teil der 2029 geplanten Landesausstellung anlässlich der Gründung Meißens vor 1.100 Jahren machen. Möglich sei die Einrichtung repräsentativer Räume für eine freistaatliche Nutzung. Lauerwald sagte weiter, das Gebäude sei groß genug, um die Behörde Staatliche Schlösser und Gärten aufzunehmen. Nach seinen Informationen plane sie ohnehin einen Umzug von der Stauffenbergallee in Dresden in den Großen Garten. Das weitaus bessere Signal wäre ein Umzug ins Meißner Kornhaus, in die Wiege Sachsens.

    Lauerwald ruft zu Spenden für das große Projekt auf. Er frage sich auch, wo die Spenden der Aktion von Kachelmann und Emmerlich geblieben seien. Sie werden jetzt dringend benötigt. Zudem plane die Hornsche Stiftung demnächst die Anbringung eines großen Banners an das Kornhaus, das zu weiteren Spenden aufruft. „Anders werden wir es nicht schaffen“, sagte Lauerwald. „Wir benötigen sehr viele Spenden.“

    Das Kornhaus wurde als ein reiner Zweckbau 1493 im Zuge der Meißner Schlosserweiterung fertiggestellt. Nach Ansicht des Meißner SPD-Landtagsabgeordneten Frank Richter könnte das Kornhaus in öffentlicher und zivilgesellschaftlicher Hand ein Kultur- und Begegnungszentrum sein, das auch von den politischen Repräsentanten des Freistaates genutzt werden könnte, alltäglich aber von den Vereinen und Verbänden, Bürgerinitiativen und Projekten Meißens und seines Umlandes.

  • Das Lommatzscher Tor

    Das Lommatzscher Tor

    Die Sanierung des Denkmalensembles Lommatzscher Tor 1 in Meißen kommt gut voran. Die ersten Wohnungen sind bereits vermietet.

    Im 13. Jahrhundert wurde das alte Gehöft im Meisa erstmalig urkundlich erwähnt. Das Erdgeschoss, des sanierten Fachwerk­hauses, stammt aus dem 17. Jahrhundert, der Ausbau des Obergeschosses erfolgte im 19. Jahrhundert.
    Das Gebäude wurde in sieben Wohnun­gen aufgeteilt, fast alle davon sind bereits von neuen Mietern bezogen. Die Woh­nungsgrößen betragen dabei zwischen 70 und 140 Quadratmetern.

    Der seit Jahren leerstehende Hof wurde im Februar 2015 von der SEEG erworben, um als ersten Schritt eine statisch-konstruktive Sicherung der stark gefährdeten Bausubstanz zu ermöglichen. Über den Abbruch der Anlage wurde zuvor über Jahre diskutiert. Das bauhistorisch und ortshistorisch bedeutsame Denkmalensemble wird auch als Obermeisaer Niedergut bezeichnet. Es ist die älteste Hofstelle in Obermeisa, die bereits in einer frühen Urkunde des St. Afraklosters aus dem 13. Jh. erwähnt wird. Die Stiftung möchte beispielhaft zeigen, dass auf diesem Weg ein Beitrag für die Bewahrung von Baudenkmalen in Meißen im wirtschaftlichen Rahmen möglich ist. 2017 und 2018 wurde das Fachwerk repariert bzw. erneuert, die Deckenbalken über dem EG ausgetauscht und an der Einordnung von zusätzlichen Fenstern und Türen gearbeitet. Im Verlaufe des Jahres 2019 wurden nun weitere Sanierungsschritte umgesetzt. Im Erdgeschoss wurden Zwischenwände gemauert, der Außenputz wurde fertiggestellt, die Außenfassade im Obergeschoss nach Originalbefund gestrichen, die West- Südseite im Obergeschoss mit einer Lärchenschalung versehen, das neue Treppenauge geschaffen und weitere Reparaturarbeiten seitens der Zimmerer realisiert. Die Planung wurde für das Hauptgebäude Ende 2019 durch das Architekturbüro Hauswald überarbeitet, so dass hier sieben Wohnungen eingeordnet werden konnten. Die Sanierung des Hauptbaus wurde im Herbst 2020 abgeschlossen. Im Hauptgebäude bauen wir sieben und im Nebengebäude vier Wohnungen. Für die Finanzierung des Vorhabens konnte die Sparkasse Meißen gewonnen werden. Weitere Arbeiten zur Revitalisierung der Gesamtanlage laufen. Der Abbruch des Garagenhofes wurde wie geplant umgesetzt und der neue Carport errichtet. Die nördliche Garagenzeile wurde erhalten und saniert. Parallel dazu entwickelte das Architekturbüro die Genehmigungsplanung für den Nordflügel. Die Baugenehmigung liegt dafür seit Juni 2020 vor. Die Vermietung der sieben Wohnungen lief zügig. Seit November sind alle Einheiten vermietet. Die Bauarbeiten wurden am Nordflügel fortgesetzt, wir planen den Abschluss der Arbeiten bis zum August 2021. Erst Mietinteressenten für den Nordflügel gibt es bereits.

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