Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen

Autor: Daniel Bahrmann

  • Taschenuhren bringen viel Geld für Horn-Stiftung Meißen

    Taschenuhren bringen viel Geld für Horn-Stiftung Meißen

    Erfolgreiche Versteigerung im Kunstauktionshaus Günther

    Peter Weckbrodt DNN vom 26.09.2016
    Die Geschichte vom nimmermüden Goldesel könnte glatt als eine Meißner Story durchgehen. Auf der 138. Auktion des Dresdner Kunstauktionshauses Günther hat der graue Geselle am vergangenen Wochenende wieder gut 30 000 Euro zu Gunsten der Meißner Otto-und-Emma-Horn- Stiftung ausgespuckt. Diesmal waren es einzigartige Spindeltaschenuhren aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die Sammler willig zuschlagen ließen. Als sensationell bewertet Geschäftsführer Stefan Günther die Ergebnisse für Uhrwerke, die ohne ihre Gehäuse zur Versteigerung gelangten. Ein Neuseeländer Liebhaber sicherte sich den Zuschlag sogar für 90 Exemplare.

    Otto-und-Emma-Horn-Stiftung aus Meißen
    Erfolgreiche Versteigerung im Kunstauktionshaus Günther

    Mit hohen Steigerungen gegenüber den jeweiligen Schätzwerten wurde auch die Versteigerung von Bildern aus dem einstigen Familienbesitz des Dresdner Bankiers Arnold abgeschlossen. Diese Bilder waren den Arnolds in der NS-Zeit weggenommen und vor Jahren nach zwischenzeitlichem Museumsbesitz an die Arnoldschen Nachkommen zurückgegeben worden.
    So wurden zwei Bilder von Fritz Hofmann-Juan (Schätzwert 180 und 600 Euro) mit jeweils über 3000 Euro zugeschlagen. Die sehr schöne Kohlezeichnung „Drei Jungen am Strand, turnend“ von Ludwig von Hofmann bleibt in Dresden. Die Verwaltung Schlösser und Gärten erwarb das Bild für das Schloss Pillnitz. An eine öffentliche Sammlung in Bad Elster geht für 3000 Euro eine Bronzebüste von Kurt Arentz, die Hans-Dietrich Genschers darstellt.
    Begehrt waren auch Möbel aus dem Il. Dresdner Barock. Das Spitzenergebnis der gesamten Auktion erzielte ein um 1800 gefertigter Säulenschrank Mit einem Schätzpreis von 600 Euro gestartet, setzte sich gegen vier telefonische Konkurrenten ein im Saal anwesender süddeutscher Privatmann mit seinem Gebot von 12 500 Euro durch.
    Wer lediglich auf ein Schnäppchen aus ist, hat bei den Versteigerungen im Hause Günther an der Plattleite im Dresdner Stadtteil Weißer Hirsch durchaus Erfolgschancen. So lautet auch die Einschätzung des Geschäftsführers. Das einst für DDR-Bürger kaum erreichbare heiß begehrte Meißner Porzellan weckt derzeit wenig Begehrlichkeiten. Deshalb ist, das zeigte sich bei der jüngsten Versteigerung erneut, ein günstiger Erwerb von einzelnen Tellern, Tassen oder Vasen immer wieder möglich.
    Diese Beobachtung gilt aber nicht für figürliche Stücke oder antike Geschirre aus der Manufaktur. Sie haben an Reiz und Begehrlichkeit nichts eingebüßt. Ein hochwertiges Angebot an solchen Antiquitäten offeriert die für den 15. Oktober angesetzte Auktion 139 des Auktionshauses Günther. Es umfasst 160 Meissener Tierfiguren und über 150 Meissener Geschirrteile aus dem 18./19. Jahrhundert.

  • Neue Hoffnung für alte Häuser

    Neue Hoffnung für alte Häuser

    Durch Verkäufe von Münzen und Skulpturen stieg das Vermögen der Horn-Stiftung um mehr als 2,3 Millionen Euro.

    Von Udo Lemke, SZ 22.08.2016

    Was der 1945 durch Freitod aus dem Leben geschiedene Weinhändler Otto Horn der Nachwelt hinterlassen hat, trägt heute, mehr als 70 Jahre danach, noch reichlich Früchte. Horn, der ein passionierter Kunstsammler war, vermachte der von ihm gegründeten Stiftung unter anderem seine Münz-und Skulpturensammlung. Seine Maßgabe: Die Kunstwerke sollten verkauft und der Erlös laut Testament für Denkmalpflege und Denkmalschutz, Bildung, Erziehung, kulturelle Zwecke und Altenhilfe eingesetzt werden.
    Was den Erlös betrifft, so konnte die Stiftung laut des jetzt veröffentlichten Tätigkeitsberichts für 2015 aus dem Verkauf von Münzen und Skulpturen exakt 2335 553,44 Euro einnehmen und ihr Vermögen um diesen Betrag vergrößern.

    Neue Hoffnung für alte Häuser Durch Verkäufe von Münzen und Skulpturen stieg das Vermögen der Horn-Stiftung um mehr als 2,3 Millionen Euro.
    Neue Hoffnung für alte Häuser
    Durch Verkäufe von Münzen und Skulpturen stieg das Vermögen der Horn-Stiftung um mehr als 2,3 Millionen Euro.

    Den größten Anteil an dieser Aufstockung erbrachte der Verkauf von Münzen. Das Münzhaus Künker in Osnabrück erlöste bei zwei Versteigerungen insgesamt 1,85 Millionen Euro. „Das Münzhaus hat sich bekanntlich vertraglich verpflichtet, die übernommenen Sammlungsbestände bis Ende 2016 vollständig zu verauktionieren“, heißt es im Tätigkeitsbericht der Stiftung. Davon sei man allerdings abgekommen, so Stiftungsverwalter Tom Lauerwald, „weil man den Markt nicht überschwemmen“ wolle. Zu Deutsch: Ein wenig warten lässt die Preise und damit die Erlöse steigen.
    Was die Ausgaben der Stiftung betraf, so bestanden „die Tätigkeitsschwerpunkte im Jahr 2015 in der Fortführung der Sanierung vom Baderberg 2. Die im Herbst 2014 begonnene Sanierung des Nachbarhauses Baderberg 3 wurde im September 2015 abgeschlossen.“ Was Letztgenanntes betrifft, so hat das Hebammenhaus darin sein Domizil gefunden (SZ berichtete). Im Baderberg 2 wurden weitere Wohnungen saniert, darunter die der Frauenrechtlerin Luise Otto Peters. Insgesamt verfügt die Stiftung in verschiedenen Häusern der Stadt über 17 Wohnungen bzw. Büro-, Lager-und Werkstatträume, die zum großen Teil saniert und vermietet sind. Mit dem Lommatzscher Tor 1 und 2 kaufte die Stiftung die älteste Hofstelle in Obermeisa von der Seeg. Derzeit steht die Rohbausanierung des zuvor fast abbruchreifen Gutes vor dem Abschluss. „Die Stiftung möchte damit beispielhaft zeigen, dass auch auf diesem Weg ein Beitrag für die Bewahrung von Baudenkmalen in Meißen im wirtschaftlichen Rahmen möglich ist“, heißt es im Tätigkeitsbericht. Das Gut soll später verkauft und von den neuen Besitzern fertig saniert werden.
    Ein besonderes Kunst-Stück der Hornsehen Sammlung ist die sogenannte Dresdner Kutschenuhr. Weil diese in einer Auktion „nur unter Wert hätte abgegeben werden können, soll nun der Mathematisch-Physikalische Salon der Staatlichen Kunstsammlungen“ in Dresden zum Zuge kommen. Allerdings tun sich dabei unerwartete Schwierigkeiten auf. Die Kunstsammlungen prüfen die Herkunft der Uhr penibel. Doch Tom Lauerwald hofft, dass das Verfahren nun zeitnah abgeschlossen werden kann.

  • 42 000 Euro für vier Münzen

    42 000 Euro für vier Münzen

    Eine Auktion in Berlin brachte Zuwachs für den Kapitalstock der Horn’schen Stiftung.

    VON UDO LEMKE, SZ 16.02.2016

    Der Knaller bei der Auktion des Münzhau­ses Künker am 1. Februar in Berlin war das Los mit der Nummer 1055: Auf 5 000 Euro geschätzt, erhielt ein Bieter erst bei 38 000 Euro den Zuschlag. Die Münze zeigt auf der Vorderseite einen Preußen, nämlich den Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, mit der Rechten das Zepter schulternd, die Lin­ke am Schwertgriff. Geprägt 1653 als dop­pelter Reichstaler, ist das Stück „von großer Seltenheit“, „reine, etwas fleckige Patina, sehr schön-vorzüglich“.

    Auch das Los 1194 erzielte mit 4 000 Eu­ro einen höheren als den Schätzpreis von 1500 Euro. Dabei handelt es sich um eine Silbermedaille, die Friedrich August II. 1749 auf seinen Premierminister Heinrich Graf von Brühl(1700-1763) prägen lies. Zu dem Stück „von größter Seltenheit“ heißt es im Katalog: ,.Heinrich von Brühl kam im Alter von 19 Jahren als Page an den Hof Au­gust des Starken in Dresden und erlangte schnell die Aufmerksamkeit des sächsi­schen Kurfürsten. Er wurde bald zu einem engen Vertrauten Augusts und erlangte im­mer tiefere Einblicke in die politischen An­gelegenheiten des Reiches und wurde 1746 unter Friedrich August II. zum Premiermi­nister ernannt.“
    Zwei weitere Münzen aus der Samm­lung Horn erbrachten weitere 5 800 Euro, abzüglich der Provision fließen somit 42 000 Euro an die Horn’sche Stiftung.

  • Rettung in letzter Minute

    Rettung in letzter Minute

    Meisatal Der Dreiseithof Lommatzscher Tor stand kurz vor dem Zusammenbruch. jetzt gibt es eine ungewöhnliche Lösung.
    Sächsische Zeitung vom 22.10.2015; BERNHARD TEICHFISCHER
    Schief und krumm steht das alte Fachwerk des Dreiseithofes. Dass er einmal die Schüler der nahen Fürstenschule St Afra mit Essen versorgte, scheint heute unvorstellbar. Wegen der schweren Schäden stand das Anwesen zwischenzeitlich auf der Abbruchliste. Doch Meißens Wohnungsbaugesellschaft Seeg hielt an ihren Verkaufsplänen fest. Gerade noch rechtzeitig fand sie einen Käufer.

    Rettung in letzter Minute
    Hilfe zur Selbsthilfe, will der Verwalter der Hornsehen Stiftung Tom Lauerwald geben. Mit den Stiftungsgeldern wird der Dreiseithof am Lammatzscher Tor grundsaniert. Anschließend können private Bauherren das Denkmal übernehmen.

    Die ebenfalls in Meißen ansässige Otto­-und-Emma-Horn-Stiftung ist seit Anfang 2015 Eigentümer des Dreiseithofes und hat mit dem Wiederaufbau des Denkmals begonnen. Die Stiftung verwaltet das Erbe des 1945 freiwillig aus dem Leben geschiedenen Meißner Weinhändlers und Antiquitäten- sowie Münzsammlers Otto Horn. Denkmalpflege und Denkmalschutz sind zwei ganz wesentliche Aufträge der Hornschen Stiftung.

    Jahrelang hatte die Seeg Meißen nach einem neuen Eigentümer für das Gehöft im Meisatal gesucht. Vergeblich. Keiner der Interessenten war bereit, den ursprünglich geforderten Kaufpreis von 130 000 Euro für die Ruine auszugeben. Anfang des Jahres dann die Rettung. Für 40 000 Euro habe die Stiftung zugeschlagen, sagt deren Verwalter Tom Lauerwald.

    Erstmals wurde das Gehöft 1205 urkundlich erwähnt. Als Vorwerk diente es damals dem Augustiner-Chorherrenstift St.Afra. Als 1543 die Fürstenschule auf dem Afra-Berg öffnete, wurde der Wirtschaftshof neben dem Kloster Heiligkreuz zum Grundversarger der adligen Sprösslinge. Landwirtschaft wurde damals an den Hängen des Meisatals und auf den Feldern drumherum betrieben. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte das sogenannte Obermeisaer Niedergut als Wirtschaftshof ausgedient. Zu DDR-Zeiten kamen Wohnräume in das dreiteilige Gebäudeensemble.

    Die edle Dielung geriet unter Linoleum in Vergessenheit. Ebenso verschwand die bunte, künstlerische Wandbemalung hinter Raufasertapete. Tom Lauerwald streift durch die staubige, teilweise eingefallene linke Hofseite. Schwärmerisch erläutert er mit Beispielen an den freigelegten Wänden und spärlich erhaltenen Stuckelementen, dass das Lommatzscher Tor kein armes Bauernhaus war „Hier war Geld da, hier wohnte eine gehobene Schicht der Meißner Stadtgemeinschaft“, so der Stiftungsverwalter.

    Bis etwa 1999 herrschte noch Leben zwischen den Wänden. Mit dem letzten Mieter ging auch der letzte Bewohner, der sich um den Erhalt des Gehöftes kümmerte. Beinahe wäre der Hof zusammengefallen. Das der Meisa am nächsten gelegene Gebäude besteht seit etwa 1780. Im Original war das Fachwerk mit Lehm verfüllt, welcher wenig später, durch rote Ziegel ersetzt wurde. Das Haus soll vorerst das einzige sein, welches im Rohbau wieder hergerichtet wird.

    „Wir wollen lediglich Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Ganze Wohnungen werden wir nicht fertigstellen“, sagt Tom Lauerwald. Das würde auch für die Stiftung, welche erst im Frühjahr dieses Jahres einen Teil der Hornsehen Münzsammlung für knapp 2,2 Millionen Euro versteigerte, den finanziellen Rahmen sprengen. Vielmehr wird eine Bauherrengemeinschaft gesucht, die den sanierten Rohbau in Wohn- oder Geschäftsräume verwandelt. Fachwerk und Dachstuhl sollen bis Anfang oder Mitte nächsten Jahres vollkommen hergerichtet sein. Dann können sich die ersten Käufer daranmachen und ihr ganz persönliches Projekt verwirklichen.

    Ganz hinten strahlt schon neues Fach­werk in frischem Gelb. Zur Meisa hin ist das Erdgeschoss mit den früheren Ställen und Wirtschaftsräumen allerdings noch teilweise in Erdreich begraben. Dort wurden alte Müllgruben verfüllt und abgedeckt. Der Wall soll wegkommen, womit sich für die zukünftigen Nutzer eine weite Gartenfläche erschließt.

    Gegenüber, direkt an der Jahnastraße gelegen, steht das eigentliche Sorgenkind des Obermeisaer Niederguts. Dem vorderen Teil, etwa 1860 im Gründerzeitstil angefügt, musste erst mal grundlegend der Schimmel ausgetrieben werden. Der dahinterliegende Fachwerkbau wurde während des Straßenbaus in den 1990er Jahren in Mitleidenschaft gezogen. Als besonders bedauernswert bezeichnet Tom Lauerwald den Umstand, dass das Haus damals komplett von der Abwasserentsorgung gekappt wurde.

    Anfangs gab es Kritik daran, dass eine Stiftung so viel Geld für Immobilien in die Hand nehme. „Dabei erhalten wir ein wichtiges Kulturdenkmal der Stadt“, so Lauerwald. Und das ist laut Stiftungssatzung auch genau das Ziel der Otto-und-Emma­Horn-Stiftung.

     

    Bild: Hilfe zur Selbsthilfe, will der Verwalter der Hornsehen Stiftung Tom Lauerwald geben. Mit den Stiftungsgeldern wird der Dreiseithof am Lammatzscher Tor grundsaniert. Anschließend können private Bauherren das Denkmal übernehmen. Foto: Claudia Hübschmann

     

  • Meißner Münzschatz bei Auktion

    Meißner Münzschatz bei Auktion

    Zum vierten Mal gibt es im Februar Gelegenheit, sich Stücke des Meißner Sammlers Horn zu sichern.
    Sächische Zeitung vom 14.01.2016 von PETER ANDERSON

    Osnabrück/Meißen. Das Osnabrücker Auktionshaus Künker hat jetzt angekündigt, am 9.,SZ 14.01.2016 Meißner Münzschatz bei Auktion 10. und 11. Februar hunderte Münzen aus der Sammlung des Meißner Weinhändlers und Kunstliebhabers Otto Ernst Horn zu versteigern. Es handelt sich dabei um  die vierte Tranche von insgesamt 45 000 Münzen. Medienberichten zufolge wird daraus ein Erlös von rund 200 000 Euro erwartet. Dieser kommt der Meißner Otto-und-Emma-Horn-Stiftung zugute. Bei den im Februar versteigerten Münzen handelt es sich laut Katalog um deutsche Münzen und Medaillen, Stücke aus dem Habsburgischen Erbland Österreich, aus Übersee, Europa und Russland. Die Münzsammlung von Ernst Otto Horn sei für die heutige Sammlergeneration nicht zuletzt wegen ihrer eignen Geschichte von besonderer Faszination, so Auktionshauschef Otto Ernst Künker. (mehr …)