Otto-und-Emma-Horn-Stiftung Meißen

Autor: Daniel Bahrmann

  • Sammlung Horn bringt nochmals Geld nach Meißen

    Sammlung Horn bringt nochmals Geld nach Meißen

    Erneut kommen Münzen und Medaillen zur Versteigerung
    DNN vom 12.01.2016 von PETER WECKBRODT
    Sammlung Horn bringt nochmals Geld nach MeißenMEISSEN. Das ist wie der aus Grimms Märchen bekannte Goldesel, der seit Jahren sein Füllhorn über die Stadt Mei­ßen, exakter gesagt über der dort ansässigen Otto-und-Emma-Horn-Stiftung ausschüttet. Am 9. und 10. Februar ist es wieder soweit, dann bringt Künker, Deutschlands renommiertestes Auktionshaus für Münzen und Medaillen, den Teil 4 der Münzsammlung Ernst Otto Horn in Berlin zur Versteigerung. Deren Gesamtwert wird auf 200 000 Euro geschätzt. Diesmal wird eine vergleichsweise „bescheidene“ Sammlung von 1530 deutschen Münzen und Medaillen aufgerufen. Darunter sind 237 sächsische Stücke. Besonders vorteilhaft für Dresdner Numismatiker ist, dass erstmals bei Künker alle Stücke in einer eLive-Auktion versteigert werden. Da spart der Interessierte viel Weg, Zeit und Kosten. Wie er übers Internet mitbieten kann, wird ihm im ebenfalls abrufbaren Auktionskatalog Nummer 272 recht plausibel erklärt. (mehr …)

  • Ein Parkhaus für die Altstadt

    Ein Parkhaus für die Altstadt

    Theaterplatz: Die früheren Werkstätten des Theaters erhalten eine neue Funktion. Das Beispiel könnte Schule machen.

    Ein Parkhaus für die Altstadt
    Macht aus der Not eine Tugend: Der Verwalter der Hornsehen Stiftung Tom Lauerwald hat einen interessanten Plan entwickelt, um das Haus Schlossberg 7 zu retten. Er möchte es zu einem Mini-Parkhaus für die Mieter in den Häusern der Stiftung umwandeln. Platz wäre noch für weitere Stellflächen. Foto: Claudia Hübschmann

    Sächsische Zeitung vom 24.11.2015, von Peter Anderson 

    Erstaunte Gesichter bei Nachbarn und Passanten. Ein lange Zeit leerstehendes Haus gleich hinter dem Kino ist plötzlich eingerüstet Handwerker sind dabei, das Dach neu zu decken. Was tut sich da am unsanierten Gebäude Schlossberg 7?

    Auskunft gibt der Verwalter der Horn­sehen Stiftung Tom Lauerwald. Die Stif­tung betreut das Erbe des 1945 freiwillig aus dem Leben geschiedenen Meißner Weinhändlers und Antiquitäten-sowie Münzsammlers Otto Horn. Jetzt hat sie auch das aus den 50er Jahren des 20. Jahr­hunderts stammende J:Iaus Schlossberg 7 erworben. Verwalter Lauerwald möchte mit dem Kauf einen bereits längere Zeit gehegten Plan verwirklichen. Im Haus Schlossberg 7 sollen Parkplätze für die Mieter in den verschiedenen der Hornsehen Stiftung gehörenden Häusern auf dem Schloss- und Baderberg entstehen. Das Haus sei vom Grundriss her dafür geeignet, so Lauerwald am Montag gegen über der SZ. Zunächst sollten auf der unteren Ebene rund 20 Plätze eingerichtet werden. Insgesamt habe das Haus jedoch drei Etagen. Ob weitere Stockwerke ausgebaut würden, hänge von der Nachfrage durch weitere Interessenten ab, sagt Lauerwald. Dies müsse noch geklärt werden. (mehr …)

  • Schöne Maria für Achtzigtausend

    Schöne Maria für Achtzigtausend

    Eine Auktion in Dresden zeigt: Es gibt viele zahlungskräftige Freunde für Figuren der Spätgotik Museen gingen dabei jedoch leer aus.
    Sächsische Zeitung vom 26.10.2015, von Birgit Grimm
    Stolz trägt der Mann im mittleren Alter die Heiligenfigur aus dem Auktionshaus Günther. „Mein Melchior! Weg ist er!“ ruft eine Frau hinterher. Der Mann erwidert: „Keine Sorge, er kommt in gute Hände!“ König Melchior war das dritte Los in der Versteigerung der Sammlung Horn. Eine Holzfigur aus Kamenz, fünfundsiebzig Zentimeter hoch, um 1430 geschnitzt. Wahrscheinlich stand diese Figur einst im Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau. Nun jedenfalls ist sie verkauft. Für 6000 Euro statt der ausgerufenen 4000.

    Otto Horn - Versteigerung Schöne Maria für Achtzigtausend
    Die Schöne Maria von Regensburg, um 1520 von Peter Dell d. Ä. geschnitzt, war einem Bieter 80000 Euro wert.

    Den Auktionator freut es. Aber der Melchior ist bei Weitem noch nicht das ertragreichste Kunstwerk dieser Auktion. 30 000 Euro soll die „Schöne Maria aus Regensburg“ mindestens bringen. Keiner im Saal bietet mit, aber an den Telefonen geht es flott zur Sache. Für 80 000 Euro findet die Tafel einen neuen Besitzer. Es ist ein sehr feines Relief aus Lindenholz, geschnitzt 1520 von Peter Dell d.Ä. Mindestens 14000 Euro soll ein Schnitzretabel mit aufklappbaren Flügeln einbringen. Ein redseliger Beobachter der Auktion outet sich als Kenner der Sammlung und des Marktes und meint: „Das geht sicher bis 50 000 Euro. Aber das Stück ist es wert.“ Der Bieter im Saal will 70000 Euro zahlen. Doch sein Konkurrent am Telefon legt noch einen Tausender drauf.

    Eine gut dokumentierte Sammlung

    Für einen oberschwäbischen Schmerzensmann wären 25 000 Euro ein angemessener Preis, meint der Kenner. Bei 14000 Euro geht es los, bei 70 000 Euro fällt der imaginäre Hammer. Kommentar aus dem Hintergrund: „Die so steigern, das sind bestimmt Atheisten!“ Bei solchen Summen können und wollen Museen nicht mitbieten. Es ist nicht ihre Aufgabe, den Kunstmarkt zu befeuern. Doch an der Sammlung Horn haben einige Museen in Sachsen Interesse.

    Zum Beispiel Meißen, wo Otto Horn einst ein angesehener Weinhändler war, seine gigantische Sammlung von 65 000 Münzen, 128 Plastiken und Skulpturen aus sieben Jahrhunderten, Gemälden, Grafiken. Fotografien und Büchern zusammentrug. Horn beging im Mai 1945 Selbstmord. Sein Vermögen hatte er zuvor in eine Stiftung überführt, deren Zweck Denkmalschutz und Bildung sind. In der DDR wurde sie enteignet. Die Skulpturen kamen ins Stadtmuseum Meißen und waren auf der Albrechtsburg ausgestellt. Nach der Wende wurde das Vermögen restituiert und die Stiftung wiederbelebt. Um ihren Zweck erfüllen zu können, muss die Sammlung nach und nach verkauft werden. Otto Horn hat es so gewollt.

    Einen großen Teil der Münzsammlung konnte das Münzkabinett der Staatlichen Kunstsammlungen ankaufen. An den Beständen spätgotischer Holzfiguren. Reliefs und Schreine, von denen am Sonnabend 83 aufgerufen wurden, sind außer dem Meißener Museum auch das Stadtmuseum Dresden und die Museen in Bautzen, Görlitz und Zittau interessiert. Letztere hätten liebend gern das Oberlausitzer Konvolut der mittelalterlichen Holzfiguren übernommen und zwar komplett.

    Doch sie scheiterten. Ob sie zu spät reagierten, um sich mit der Stiftung und dem Auktionshaus vor der Versteigerung zu einigen? Ob sie zu spät dran waren, um das notwendige Geld aufzutreiben? Kein Museum bietet mit, jedenfalls nicht offenkundig. Nach der Auktion können sie sich nur noch anschauen, was vom Kuchen übrig blieb und beratschlagen, ob ihnen diese Stücke auch einzeln munden.

    Katja Margarete Mieth, Direktorin der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, verfolgt die Auktion vor Ort. „Es wäre gut gewesen, den Oberlausitzer Bestand für die Forschung zu sichern“, sagte sie. „Mit den Marktpreisen können Museen nicht mithalten.“ Dass drei Museen aus der Oberlausitz eine Allianz schmieden, um gemeinsam Werke ankaufen und sie in der Region, in der sie entstanden, halten zu können, ist äußerst ungewöhnlich. „Aber es hat nicht gereicht“. bedauert Frau Mieth. Allerdings wären auf die Museen bei einem geglückten Ankauf enorme Folgekosten zugekommen. Die meisten Figuren, die am Samstag versteigert werden, sind in keinem besonders guten Zustand. Sie müssen restauriert und konservatorisch aufwendig betreut werden.

    Ein spätgotischer Barlach

    Nicht nur die Museen kommen nicht zum Zuge. Auch mancher Sammler geht leer aus. Eine Bildhauerin hat sich in eine Figur verliebt, aber sie kommt nicht zum Zug.

    Einer ihrer Kollegen ersteigert einen „Schlafenden Paulus“ von 1430, ein erstaunlich modern wirkendes Stück. Allerdings nimmt er dafür mehr Geld in die Hand als er sollte. Zufrieden witzelt er: „Da hab‘ ich einen Barlach gekauft, und keiner hat’s gemerkt.“

    Der schon erwähnte Kenner der Hornschen Sammlung steigert immer noch nicht mit. Doch als seine Lieblingsstücke, eine fränkische Pieta, 16.Jahrhundert, und eine aus Westfalen, Ende 15.Jahrhundert, aufgerufen werden, seufzt er tief.

    Hochzufrieden ist Auktionator Stefan Günther mit dem Ergebnis. Zum ersten Mal hat er auch live im Internet mitsteigern lassen: „Diese Auktion hat bewiesen, dass man mit hochwertigen Kunstobjekten in Dresden gute Preise erzielen kann. Dafür muss man nicht nach München fahren.“

     

    Bild: Die Schöne Maria von Regensburg, um 1520 von Peter Dell d. Ä. geschnitzt, war einem Bieter 80000 Euro wert. Foto: Kunstauktionshaus Günther

  • Schätze Sachsens kommen in Dresden unter den Hammer

    Schätze Sachsens kommen in Dresden unter den Hammer

    Das Erbe des Meißner Weinhändlers und Kunstsammlers Otto Horn (1880 – 1945) ist riesig. Die 65 000 Münzen und Medaillen, die Horn 1945 einer Familienstiftung hinterlassen hatte, erwarb der Freistaat, die 89 Skulpturen nicht. Die werden nun am 24. Oktober im Dresdner Auktionshaus Günther versteigert. Das Interesse ist riesig.
    DNN am 17./18. Oktober 2015

    Schätze Sachsens kommen in Dresden unter den Hammer

  • Es zahlt sich aus

    Es zahlt sich aus

    Doppeltaler kehrt in Schlosskapelle Moritzburg zurück / Horn’sche Stiftung hofft auf 3,5 Millionen Euro
    DNN vom 12.06.2015 von Uwe Hoffmann
    Otto-Horn-StiftungMORITZBURG/ MEISSEN. Als Tom Lauerwald die Münze im Auktionskatalog entdeckte, war es eigentlich schon zu spät. Dennoch griff er zum Telefonhörer und wählte die Nummer von Ralf Giermann, der wissenschaftlicher Leiter von Schloss Moritzburg ist. Er habe da gerade eine Münze entdeckt, die für die Moritzburger von Interesse sein müsste, verlautete Lauerwald. Und traf bei Giermann ganz auf offene Ohren. Es geht um einen Doppeltaler, den Kurfürst Johann Georg li. anlässlich der Grundsteinlegung für die Moritzburger Schlosskapelle am 1. November 1661, dem 49. Geburtstag von Kurfürstin Magdalene Sybille, mit einer kleinen Auflage von etwa 50 Stück prägen ließ. Drei der 29 Gramm schweren, aus hochwertigem Silber bestehenden Münzen liegen gemeinsam mit Rotwein­ und Weißweinflaschen sowie einigen Dokumenten in Blechkapseln unter dem Grundstein. Den Rest hat man, wie es damals üblich war, an hochrangige Persönlichkeiten verteilt. (mehr …)