Das Prälatenhaus Rote Stufen 3 gilt als bedeutendstes Denkmal der Stadt – nun ist seine Zukunft wieder offen. SZ, 22.11.2018, Udo Lemke Im März 2017 stimmte der Stadtrat mit 23 von 24 Stimmen für den Verkauf des Prälatenhauses an die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung. Diese hat sich nun davon zurückgezogen. Warum, wollte die SZ von Stiftungsverwalter Tom Lauerwald wissen. Herr Lauerwald, sind Sie enttäuscht, dass Sie den Kauf des Prälatenhauses rückgängig machen mussten? Als die Stiftung das Prälatenhaus im März vergangenen Jahres vom Stadtrat zugesprochen bekommen hat, sind wir von Sanierungskosten von 700 000 Euro ausgegangen. So wie es von der Stadtverwaltung angegeben worden war. Wir haben das Projekt durch ein Planungsbüro neu bewerten lassen und sind bei einer Komplettbausumme von zwei Millionen Euro rausgekommen -also fast dem Dreifachen der ursprünglichen Summe. Damit war klar, dass es zu teuer für die Stiftung wird? Nein, wir haben in Abstimmung mit dem städtischen Bauamt, der Sächsischen Aufbaubank und dem Planungsbüro einen Bauabschnitt gebildet, der bei etwa 1,4 Millionen Euro lag. Ursprünglich war abgesprochen, dass die Stiftung bei dem Vorhaben auch die 20 Prozent des kommunalen Anteils trägt. Mit der neuen Bausumme hat sich dieser Anteil ebenfalls fast verdreifacht, auf 280 000 Euro. Hinzu kommt, dass…
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Ein ungewöhnlicher Bauherr
Die Horn’sche Stiftung fördert vor allem Vereine und Projekte in der Stadt – aber sie saniert auch Häuser. von Udo Lemke, SZ 05.01.2018 Regennass glänzen die Dachziegel, die Gauben sind aufgebaut, nur die Fenster fehlen noch. Wer heute das schöne alte Fachwerkgebäude Am Lommatzscher Tor, an der Straße hoch zum Burgberg sieht, kann nicht ahnen, was es für Arbeit und Mühe gekostet hat, dieses Bild herzustellen: „Allein über dem Erdgeschoss haben wir 85 Prozent der Holzbalken austauschen müssen“, erklärt Tom Laueiwald. Er ist als Verwalter der Otto-und-Emma-HornStiftung eingesetzt. Und diese hat den Gebäudekomplex gekauft und so vor dem Verfall bzw. Abriss bewahrt. Allerdings ist noch viel zu tun. Fenster und Türen müssen noch eingebaut werden, der Außenputz fehlt noch und die Gestaltung im Innern. Die hängt davon ab. was das Ganze einmal werden soll. Es könnten Wohnungen in dem Bau entstehen, oder aber kleinere Einheiten für betreutes Wohnen. Insgesamt 2,5 Millionen Euro werden am Ende wohl dafür nötig sein, rund 750000 Euro sind bislang schon in den Bau geflossen. Die Sanierung eigener Gebäude gehört zu den üblichen wirtschaftlichen Aktivitäten einer Stiftung. Der Satzungszweck wird unmittelbar verwirklicht durch eigene Maßnahmen und durch die Beschaffung und Weiterleitung von Mitteln.“ So steht es…
Mittelverteilung der Stiftung
Das Jahr 2016 – ein guter Schritt bei der Mittelverteilung der Stiftung Die solide Entwicklung der Stiftung ist im Jahr 2016 gut an den verteilten Stiftungszweckausgaben ablesbar. Es konnten insgesamt über 30.000 € ausgereicht werden. Im Einzelnen waren die Empfänger: die Bürgerstiftung Meißen mit 10.000 €; die Johanneskirchgemeinde Meißen-Cölln mit 8.500 € (davon 7.500 € für die Orgelrestaurierung und 1.000 € für die Patenschaft der Grabanlage Hentschel); das Stadtmuseum Meißen mit 8.200 Euro (5.000 € als Spende für Ankäufe, 1.450 € für den Ankauf einer Zeichnung von Ernst Erwin Oehme „Blick in die Afrakirche“, 1.550 € für den Erwerb einer Sammlung von Gebrauchszinn, 200 € für den Erwerb der Vita Fabricius); 2.500 € für die weitere Revitaliserung des Steingutes in Burkhardswalde an den gleichnamigen Verein; 1.000 € für die Arbeit des Meißner Kulturvereins; ein Publikationszuschuss für die „Numismatische Gesellschaft“ in Dresden in Höhe von 300 Euro; Fördermitgliedschaften für den „Verein für ländliche Bauwerte“ (50 Euro) und das „Kuratorium Rettet Meißen jetzt“ (200 Euro). Tom Lauerwald
Grabpatenschaft für die Hentschel-Brüder
Otto- und-Ema-Horn-Stiftung übernimmt Grabpatenschaft für die Hentschel-Brüder auf dem Johannesfriedhof Meißen Seit November 2016 ist die Patenschaft zwischen der Johanneskirchgemeinde Meißen-Cölln und der Otto-und-Ema-Horn-Stiftung über die Grabstätte Hentschel unterzeichnet. Der engagierte Friedhofsmeister Michael Käthner hatte die Stiftung wegen der Restaurierung der Anlage vor zwei Jahren angesprochen. Im Jahr 2016 konnte die anstehende Aufgabe bei der Stiftung finanziell mit eingeordnet werden. Die Kirchgemeinde erhält für die Jahre 2016 – 2019 jeweils 1000 €, um die Steinschäden der Grabstelle zu reparieren. Die Grabstelle ist ein zeittypisches Zeugnis für die Gestaltung von Grabanlagen Anfang des 20 Jahrhunderts. Durch die Stellung und den Einfluss der Hentschel-Brüder in der Porzellangestaltung ihrer Zeit ist die Anlage heimatgeschichtlich überregional bedeutsam. Die Brüder Hans Rudolph Hentschel (1869 – 1951) und Konrad Julius Hentschel (1872 – 1907) zählen zu den bedeutendsten Vertretern des Meißner Jugendstiles. Konrad Hentschel war nach seiner Ausbildung in der Meißner Manufaktur und Studium an der Münchner Kunstakademie als Bossierer tätig. Mit dem “Krokus-Dejeuner“ entwarf er 1896 das erste Meißner Jugendstilgeschirr, das 1900 auf der Pariser Weltausstellung große Beachtung fand. Bekannt sind heute vor allen seine Entwürfe der „Hentschel-Kinder“, eine Serie von zwölf spielenden Kindern. Nach kurzer Lehrtätigkeit an der Dresdner Kunstakademie von 1899 – 1901…
Überarbeitete Satzung
Überarbeitete Satzung der Otto-und-Emma-Horn-Stiftung im November 2016 bestätigt Seit dem 08.11.2016 gibt es für die Stiftung eine überarbeitete und modifizierte Satzung, die durch die Landesdirektion Sachsen bestätigt wurde. Auch die Zustimmung vom zuständigen Finanzamt Meißen liegt seit dem 12.12.2016 mit dem Bescheid über die gesonderte Feststellung der Einhaltung der satzungsmäßigen Voraussetzungen nach der Abgabenordnung vor. Das ist nun die dritte Version seit der Wiederbelebung der Stiftung im Oktober 1997. Anlass für die erneute Überprüfung der Satzung waren einerseits einige rechtliche Veränderungen des Stiftungsrechts, die in Abständen auch in die jeweiligen Satzungen eingearbeitet werden müssen, und andererseits Mängel bei der Umsetzung des Stifterwillens, die das Institut für Stiftungsberatung festgestellt hatte. Mit Dr. Christoph Mecking, der bis 2004 den Bundesverband der Stiftungen als Direktor geleitet hatte und seitdem das genannte Institut als Anwalt führt, wurde das Antragsverfahren professionell betreut. Es gab eine inhaltliche Vorabstimmung mit der Stiftungsbehörde bei der Landesdirektion und dem Finanzamt, so dass der formellen Bestätigung im November bzw. Dezember 2016 nichts im Wege stand. Die Korrekturen in der Satzung sind beim Abgleich der Vorgängerversion zu der aktuellen Variante nur augenscheinlich marginal. Für die praktische Arbeit der Stiftung würde ich sie eher als weitreichend ansehen. Wichtige Korrekturen sind im Stiftungszweck…